65 Jahre regelmäßiges Fernsehen in Deutschland

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Für die Fernsehbranche gibt es zum Ende der Weihnachtszeit einen zusätzlichen Grund zum Feiern: Das regelmäßige Fernsehen mit ständigem Programm feiert sein 65-jähriges Jubiläum.

Das Jubiläum kann gewissermaßen doppelt begangen werden. Denn im getrennten Deutschland wurde das regelmäßige Fernsehen 1952 um vier Tage versetzt gestartet: In der DDR bereits am 21. Dezember und in der BRD schließlich am 25. Dezember.

Der Startschuss des regelmäßigen Fernsehens in der Bundesrepublik Deutschland fiel mit einem Fernsehspiel als erster Sendung. Bereits am 27. März 1953 fassten die ARD-Anstalten den Beschluss zu einem gemeinsamen Programm, dem „Deutschen Fernsehen“. Nur rund ein halbes Jahr später, am 2. Juni 1953, begann mit der Übertragung der Krönungsfeierlichkeiten von Königin Elizabeth II. von England das Zeitalter der internationalen Fernseh-Direktübertragung. Im Jahr 1957 wurde die Millionengrenze der angemeldeten Fernseher überschritten, 1958 fiel der Beschluss für ein zweites Fernsehprogramm. Zeitgleich mit dem Kabel-Pilotprojekt starteten 1984 dann auch die ersten privaten Programme in der BRD.

Am 74. Geburtstag Josef Stalins, den 21. Dezember 1952, fiel der Startschuss in der DDR für ein täglich zweistündiges Versuchsprogramm des Deutschen Fernsehfunks (DFF). Gesendet wurde aus dem dafür errichteten Fernsehzentrum Berlin-Adlershof. Noch heute wird dort fleißig produziert, beispielsweise die Talkshow „Anne Will“, die „The Voice“-Shows oder zuletzt auch das Kanzlerduell. In den Jahren nach ’52 wurde das Sendernetz zügig über Ostdeutschland ausgeweitet. 1969 ging DFF 2 an den Start, im gleichen Jahr startete das Farbfernsehen (im Westen bereits 1967). Am 11. Februar ’72 folgte die Umbenennung in Fernsehen der DDR, dies wurde erst nach der Wende wieder Rückgängig gemacht. In der Folge gingen die Sender in den Anstalten der ARD, NDR, SFB sowie den Neugründungen ORB (heute mit SFB zum RBB vereint) und MDR auf.Nach der Wende, Gegenwart und Zukunftsprognosen

Der große technische Unterschied zwischen West- und Ostfernsehen bestand in den unterschiedlichen Farbübertragungsverfahren SECAM (Ost) und PAL (West). In den 1990er Jahren wurde die technologische Entwicklung des Fernsehens von weiteren Innovationen wie PALplus (1991) und der digitalen Übertragung im DVB-Standard (1995) gekennzeichnet. Nicht erst seit diesen Tagen hat das Fernsehen allgemein und mit ihm auch die Branche der TV-Hersteller eine rasante (technische) Entwicklung genommen, die mitverantwortlich für die aktuellen, sehr positiven Umsatzzahlen ist.

Gerade im vergangenen Jahrzehnt hat sich die Geschichte der Innovationen rund um das Medium Fernsehen mit noch höherem Tempo fortgesetzt: Längst gehören flache TV-Bildschirme zum Standard in deutschen Wohnzimmern. Die Anzahl hoch auflösender Fernsehprogramme (HDTV) ist rapide gewachsen und darüber hinaus sind mittlerweile die ersten Programme in Ultra-HD auf Sendung. Mit der Verschmelzung von Fernsehen und Internet zu Smart-TV eröffnen sich dem Zuschauer zudem viele neue Nutzungsmöglichkeiten. So ist es nicht verwunderlich, dass nach wie vor kaum ein anderes Medium so intensiv genutzt wird wie das Fernsehen: Laut Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) sehen die Menschen in Deutschland pro Tag im Durchschnitt 223 Minuten fern.

„Die stetige Weiterentwicklung des Fernsehprogramms und die Vielzahl der technischen Innovationen aus dem TV-Bereich wirkten in Kombination stets als Motor für die Verkaufszahlen der Fernsehgeräte-Branche. Diese Bedeutung für den Endgeräte-Markt wird auch in Zukunft nicht verloren gehen. So hat das Fernsehen auch nach 65 Jahren regelmäßigen Programms noch immer einen hohen Stellenwert“, so Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu Consumer & Home Electronics GmbH.

Und weiter: „Besonders zur Weihnachtszeit werden TV-Geräte stark nachgefragt: So erwarten wir in dieser Zeit ein sehr starkes Umsatzvolumen, das insgesamt etwa 30 Prozent des Jahresumsatzes ausmacht. Passend zum Jubiläum des regelmäßigen Fernsehens warten die TV-Geräte auch in 2017 mit starken Verkaufszahlen auf. 7,2 Millionen verkaufte Geräte in der Gesamtprognose (DIGITAL FERNSEHEN berichtete) bedeuten ein Umsatzplus von über vier Prozent“[bey]

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