AG Kino: Filmverleiher blockieren Digitalisierung

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Die Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater hat den Filmverleihern vorgeworfen, die digitale Umrüstung in den deutschen Kinos zu blockieren. Die Organisation forderte die Verleiher nun erneut auf, sich an der Modernisierung zu beteiligen.

Wie die Gilde in einer aktuellen Erklärung mitteilte, würden sich zahlreiche Filmverleiher, darunter auch große US-amerikanische Unternehmen, weigern, sich an den digitalen Umrüstungskosten zu beteiligen. Momentan gebe es mehr als 1500 durch die Filmförderungsanstalt FFA förderfähige Leinwände in Deutschland, die seit einem Jahr auf Gelder aus dem Treuhandmodell der FFA warten würden. Die AG Kino unterstütze daher den „dringenden Appell“ von Staatsminister Bernd Neumann, der die Verleiher dazu aufgerufen hatte, sich an den im Rahmen der Umrüstung für die Kinos anfallenden Kosten zu beteiligen.

„Wir werden von Verleiherseite immer wieder vertröstet und bleiben auf den Umrüstungskosten sitzen“, kritisierte Christian Bräuer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft. „Es scheint als wollten die Verleiher die Situation aussitzen und warten, bis der Markt auch ohne ihren Beitrag umgerüstet ist“, erklärte er weiter. Dabei seien es jedoch die Verleiher, die finanziell von der Umrüstung profitieren würden.
 
Daher sei es inakzeptabel, dass die Kinos und der Steuerzahler die Investitionen in die digitale Technik bezahlen, die Verleiher, die davon letztlich profitieren würden, sich aber um ihre Verantwortung drücken. Bislang hätten sich die „jahrelangen Versprechungen“ des Verbandes der Filmverleiher VdF im Hinblick auf eine finanzielle Beteiligung als „Makulatur“ erwiesen, kritisierte Bräuer.
 
Zur momentan stattfindenden Berlinale erwarte der Vorstand der Gemeinschaft ein „klares Signal“ von Seiten der Verleih-Branche, „dass nun endlich das Treuhandmodell in Kraft gesetzt wird und auch eine Lösung für größere Arthouse-Kinos gefunden wird – notfalls auch über eine gesetzliche Regelung“.
 
Wie der Branchendienst „Mediabiz“ am Montag mitteilte, habe die FFA bestätigt, dass die den förderfähigen Kinos zugesagten 20 Millionen Euro weiterhin nicht zur Verfügung stünden. Jedoch zeigte sich die bei der FFA für die Digitalisierungförderung zuständige Eva Matlok zuversichtlich, dass das Geld in den kommenden Monaten bereitgestellt werde. [rh]

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21 Kommentare im Forum

  1. Reißerischer Titel Dieser Titel ist etwas reißerisch. Ich blockiere ja auch nicht den Alkoholkonsum in meiner Stammkneipe, wenn ich eine Lokalrunde verweigere Im Ernst: Da die Filmverleiher auch von der Digitalisierung profitieren werden, könnten die ruhig etwas von ihrer Ersparnis weitergeben. Oder ist das Leihen der Digitalkopie bereits entsprechend preiswerter?
  2. AW: AG Kino: Filmverleiher blockieren Digitalisierung ... da hat wohl Jemand nicht begriffen, was Kapitalismus eigentlich bedeutet. Also heute Abend bitte mal eine Runde Monopoli spielen, um den richtigen Drive zu bekommen. Das muss weder sozial noch gerecht sein, was zählt ist allein der Profit. Fragt mal die Kanzlerin ... Der weiß wie das geht.
  3. AW: AG Kino: Filmverleiher blockieren Digitalisierung Fakt ist, dass die meisten kleineren Kinos die notwendigen Investitionen nicht allein schultern können. Wieder ein Geschäftsprinzip, dass sich überlebt hat.
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