ARD-Mediathek mit verbesserter Mediensuche online

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Die ARD-Mediathek hat die Suche nach TV- und Radioinhalten für die Besucher der Webseite optimiert. Mit Unterstützung des Fraunhofer-Instituts können zudem auch Informationen direkt im Clip besser aufgefunden werden.

Um den Usern ein schnelleres Zugreifen auf verpasste Sendungen zu ermöglichen, hat Ard.de unter der Führung des SWR gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) in Sankt Augustin die Mediensuche der Mediathek verbessert, wie heute der Mediendienst von Frauenhofer mitteilte. Der neue Internetauftritt ist seit Ende Mai online.
 
Mithilfe der Audio-Mining-Lösung des IAIS werden nun zusätzlich die Tonspuren der Sendungen analysiert und automatisch mit Metadaten angereichert. So ist den Nutzern künftig möglich, gezielter zu suchen. Bisher enthalten die Sendungen der Landesrundfunkanstalten in der Mediathek zu wenig Mediadaten. Die neue Software soll auch diese Clips einfach finden.

„Unser Audio Mining nutzt eine Spracherkennungstechnologie, die den audiovisuellen Datenbestand durchsucht und die Tonspur in geschriebenen Text umwandelt“, erläutert Angelika Pauer vom IAIS. Anschließend analysiere die Suchmaschine der ARD-Mediathek wie häufig ein Begriff im Text vorkommt – dadurch erhöhe sich die Trefferquote. Auch die Sortierung der Suchergebnisse nach Relevanz werde optimiert. Bisher konnten Besucher Anwendersendungen und Podcasts ausschließlich über ihren Titel, das Sendedatum und Kurzbeschreibungen finden.
 
Die neue Funktion „Videozität“ ermöglicht den Usern der ARD-Mediathek Ausschnitte aus Audios und Videos auf einer externen Internetseite mit anderen Usern teilen. Diese steht zunächst für Genres wie Politik, Talk, Nachrichten, Reportage und Dokumentation zur Verfügung. Geplant ist, die Funktion auch für Serien zu nutzen. Eine weitere Neuerung ist der Dienst „Im-Clip-suchen“, damit wird das Finden von Schlagworten im Video erleichtert.

Wesentliche Elemente der Audio-Mining-Technologie hat das Team des IAIS im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderten Forschungsprogramms THESEUS entwickelt. Bereits im Jahr 2009 hatten das Redaktionsteam von ARD.de und die Forscher des IAIS erfolgreich zusammengearbeitet. Damals kam die Audio-Mining-Technologie beim Launch des „Web-Duells“ zum Einsatz. Dabei konnten Besucher der Mediathek ein Wahlkampfthema und zwei Spitzenpolitiker auswählen und deren Aussagen in den Programmen der ARD gegenüberstellen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
 
In Zukunft werden PC und Fernseher immer mehr zusammenwachsen. „Die Nutzer wollen die Suchmöglichkeiten des Internets auch für Radio- und TV-Inhalte nutzen. Mit unserer Lösung werden Audios und Videos durchsuchbar. Techniken, die wir aus dem Web kennen, können wir auch auf das Bewegtbild anwenden“, sagte Pauer. Die ARD bündelt seit Mai 2008 TV- und Radioinhalte ihrer neun Landesanstalten unter der einheitlichen Oberfläche der ARD-Mediathek im Internet. [frt]

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