ARD besucht wieder „Legenden“ – Auftakt mit Horst Buchholz

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Zur Lichtgestalt gehören Schatten, zur Legende ihre dunklen Seiten. So auch bei Horst Buchholz, dem Kino-Stern der 50er Jahre, der am heutigen Montagabend um 21.00 Uhr die neue Staffel der ARD-Reihe „Legenden“ eröffnet.

Buchholz war seinerzeit Deutschlands Leinwand-Antwort auf James Dean: Steil-Aufsteiger im deutschen Film mit Streifen wie „Die Halbstarken“ oder „Felix Krull“, dann ein Welterfolg mit „Die glorreichen Sieben“ an der Seite von Yul Brynner. Der Berliner schien bereits auf dem Weg ganz nach oben.

Aber der Abbau des Star-Systems alter Art brachte auch seiner Karriere den großen Knick, und der private Absturz kam hinzu mit viel Alkohol und Depressionen. „Genau das hat mich am Buchholz-Schicksal so fasziniert. Dieser krasse Gegensatz in einer Existenz“, meint der Doku-Regisseur Lothar Schröder, der schon für die ARD-Reihe die „Legenden“ Harald Juhnke, Heinz Erhardt und Grace Kelly porträtierte. Jetzt erhielt er höchstes Lob der Buchholz-Witwe Myriam Buchholz Bru: „Der Film ist fabelhaft geworden. Ich habe aus ihm selber manches über meinen verstorbenen Mann gelernt.“

Der Buchholz-Film eröffnet an diesem Montag (21 Uhr) die neue „Legenden“-Staffel der ARD mit nur drei Folgen. Auf Buchholz folgen jeweils montags Filme über Italiens einstige Sex-Göttin Claudia Cardinale von Michael Strauven und über die Charme-Schleuder unter allen deutschen Quizmastern, Hans Joachim Kulenkampff, von Philipp Engel.

„Wir wollten eine Dame, zwei Herren, zwei internationale und eine nationale Größe“, erläutert WDR-Redakteurin Christiane Hinz die Mischung. Wobei die „nationale Größe“ Hans Joachim Kulenkampff (Kuli über Kuli: „Ich bin in ganz Deutschland weltberühmt“) alle Aussicht auf den größten Einschalterfolg hat.

Denn „die Erfahrung lehrt: Unser Publikum zieht deutsche Stars ausländischen Größen vor“, sagt Gerolf Karwath, federführender Redakteur der Reihe bei der ARD. Und dieses Publikum scheint eine besondere Neigung zu Stars der 50er zu haben, die sich dem Gedächtnis bemerkenswert nachhaltig eingeprägt haben. Karwath: „Das liegt dann sicher auch an der Portion Zeitgeschichte, die mit der jeweiligen Person rüberkommt.“

Im nächsten Sommer soll es dann mit den „Legenden“ und ihrer inzwischen 13. Staffel weitergehen. Vermutlich wird dann auch Joachim Fuchsberger dabei sein, der für diese Staffel wegen des Todes seines Sohnes abgesagt hatte. Und man hat auch noch nicht die Hoffnung aufgegeben, die Show-Legende Caterina Valente vor die Kamera zu bekommen, obwohl die sich mit dem schlagenden Argument „Alles, was ich zu sagen habe, habe ich gesagt“ seit ihrem Rückzug aus dem Showbiz jedem Interview verweigert hat.

Karwath ist dennoch zuversichtlich: „Mit viel Charme, Blumen und Hartnäckigkeit, ähnlich wie bei der spröden Lilo Pulver, werden wir das schon hinbekommen.“[ar]

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