ARD holt bayerische Polizei-Kultserie „München 7“ in Vorabend

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Mit „München 7“ startet am heutigen Mittwoch (7. März) im Ersten bereits die fünfte neue Vorabendserie unter dem Motto „Heiter bis tödlich“. Dabei ist die Serie gar nicht so neu, sondern in Bayern längst Kult.

Regisseur Franz Xaver Bogner schickte das ungleiche Polizistenduo Bartl und Kandler schon 2003 auf Streife. Nun kommt die Serie rund um eine Polizeiwache auf dem Viktualienmarkt auch in die ARD. Ab 18.30 Uhr zeigt das Erste die komisch-tiefgründigen Geschichten mit neuen, hochkarätig besetzten Folgen. Mord und Totschlag gibt es dabei allerdings nicht.
 
Regisseur Franz Xaver Bogner widmet sich in „München 7“ vielmehr den kleinen Alltagsdingen, die das Zusammenleben so schwer machen. Es geht um verletzte Eitelkeiten, Egoismus, Sturköpfigkeit und um Menschen, die ständig aneinander vorbei reden. Ein unterhaltsamer Lichtblick im ARD-Vorabendprogramm, das wegen seiner schlechten Einschaltquoten von Talkmaster Thomas Gottschalk schon als „Todeszone“ gebrandmarkt wurde.
 
Im Mittelpunkt stehen der Kabarettist Andreas Giebel als Xaver Bartl, auch „Sheriff vom Marienplatz“, und Florian Karlheim als sein eigenwilliger Kollege Felix Kandler. In Uniform durchstreifen sie ihr Revier in der Altstadt, helfen einem verzweifelten Ehemann oder schlichten Streit zwischen zwei Ladenbesitzern vor dem Hofbräuhaus. Dabei stehen ihre Methoden längst nicht immer im Einklang mit dem Gesetz.
 
Und überhaupt: Wer will schon alles in einem Protokoll niederschreiben, wenn es auch unbürokratisch geht. Da kann ihre resolute Chefin Thekla (Luise Kinseher) ruhig schimpfen. Denn nebenbei müssen die Polizisten auch noch ihre privaten Dinge regeln.

Xaver hat Ärger mit seiner Dauerliebschaft Elfi (Christine Neubauer), einer Standl-Besitzerin auf dem Viktualienmarkt mit Haaren auf den Zähnen. Als Xavers durchtriebene und sexy Jugendliebe Moni (Monika Gruber) auftaucht, dreht Elfi vor Eifersucht durch. Und Felix bekommt Druck von seiner Freundin Sandra (Julia Koschitz). Die strebsame Polizistin hat sich zur Kriminalpolizei hochgearbeitet und drängt nun ihren ambitionslosen Freund zu einer Polizeikarriere.
 
Ein paar liebgewordene Dinge aus den alten Folgen von 2003 sind nicht mehr dabei, so etwa Xavers Freund Wasti oder die Trattoria, in der sie sich immer treffen. Das ist schade, aber nur ein kleiner Schönheitsfehler. Ansonsten besticht die Serie nicht nur durch die lässige Inszenierung und den entspannten Lebensstil der Polizisten. Es sind auch die Dialoge, die bei Bogner so selbstverständlich und natürlich daherkommen.
 
Auch seine Charaktere wirken lebensecht, was wohl an seiner Arbeitsweise liegt, erst die Schauspieler zu suchen und ihnen dann die Rolle auf den Leib zu schreiben. Eine Wohltat zudem, dass sie echtes bayerisch sprechen.So dürfen Monika Gruber, Christine Neubauer, die vom Nockherberg bekannte Kabarettistin Luise Kinseher oder der Allgäuer Jockel Tschiersch völlig ungekünstelt loslegen.
 
„Wenn es bayerisch ist, dann muss es ein Bayer sprechen“, sagt Bogner dazu. „Nichts ist schlimmer, als Leute, die sich halbseiden mit Dialekt anwanzen, das ist das hinterletzte.“ So bleibt der Serie nur noch zu wünschen, dass sie auch unter der Marke „Heiter bis tödlich“ im ARD-Vorabend gute Quoten bekommt. Verdient hätte sie es. [Cordula Dieckmann]

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3 Kommentare im Forum

  1. AW: ARD holt bayerische Polizei-Kultserie "München 7" in Vorabend Ich werd auch dabei sein... Jetzt muss nur noch die schwäbische Reihe starten und alles ist in Butter!
  2. AW: ARD holt bayerische Polizei-Kultserie "München 7" in Vorabend ob es wohl Einblendungen "Originalton Süd" gibt?
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