ARD und ZDF: Diskussion um Experten-Honorare hält an

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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In der Frage, wieviel die Öffentlich-Rechtlichen ihren Fußball-Experten jährlich zahlen, halten sich ARD und ZDF weiter bedeckt. Zumindest etwas Licht ins Dunkel brachte der Medienausschuss des Landtags Rheinland-Pfalz. Demnach zahlte die ARD vier Jahre lang niedrige einstellige Millionen-Beträge an Experten.

Der Aufschrei nach der Bekanntgabe der vermeintlichen Jahresgehälter in Millionenhöhe für Mehmet Scholl und Oliver Kahn als Fußball-Experten von ARD und ZDF war von allen Seiten groß. Während Fans und Zuschauer die Frage nach der Berechtigung stellten, beeilten sich die öffentlich-rechtlichen Sender, die kolportierten 1,6 Millionen Euro ins Land der Märchen zu verweisen. Klarheit durch Offenlegung der Gehälter wollen ARD und ZDF jedoch auch nicht schaffen. Hinweise auf die tatsächlichen Summen, die für Experten fließen, lieferte laut einem Bericht des „Tagesspiegels“ vom Sonntag nun die jüngste Sitzung des rheinland-pfälzischen Landtags.

Dieser hatte sich mit der Haushalts- und Wirtschaftsführung des Südwestrundfunks (SWR) auseinandergesetzt, wobei es um Zahlen aus dem Zeitraum von 2005 bis 2008 sowie 2009 bis 2012 ging. Hier hätten der ARD für den Erwerb von Sportrechten etwa eine Milliarde Euro zur Verfügung gestanden. Und von 2007 bis 2010 zahlten die Landesrundfunkanstalten für ehemalige Sportler und Experten „für Komoderation, Interviews und Reportagen jährlich niedrige einstellige Millionenbeträge“, wie es heißt.
 
Dies stünde im Widerspruch zu den vermuteten Millionenhonoraren für Scholl und Kahn, zumal der ARD-Experte bereits seit 2008 im Einsatz und bis 2018 vertraglich an das Erste gebunden ist. Das sich das Honorar in den letzten Jahren auch gesteigert haben könnte, legt die Aussage von SWR-Justiziar Hermann Eicher nahe. „Das sei ein Markt, bei dem man nicht einfach sagen könne, man nehme Herrn X oder Herrn Y“, so Eicher laut Protokoll. „Auf diesem Markt gebe es Honorare für diese Tätigkeit, die in einem Wettbewerb stünden, sodass man nicht einfach das Honorar von Herrn Scholl halbieren könne.“
 
Den Verweis auf den Transparenz-Anspruch der öffentlich-rechtlichen Sender durch den SPD-Abgeordneten Jochen Hartloff konterte Eicher mit Verweis auf die bestehenden Verträge, die eine Veröffentlichung ohne Zustimmung von Scholl nicht möglich mache. [buhl]

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23 Kommentare im Forum

  1. Welche Diskussion hält an? Es wird von so manchen (Clickbait-)Medien nur immer wieder hochgekocht. Und gegen die Öffis kann man so schön dummblöd rumhetzen. Gell.
  2. Mehmet würde ich 100000 im Jahr gönnen. Oliver vielleicht so 30000. Aber ich kann denen aber auch einige Antworten und Vorschläge machen so müßen sie ihr Brain nicht anstrengen und ich möchte nur 50000 im Jahr für beide.
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