ARD wettert gegen angebliche Scholl-Gagen als Fußball-Experte

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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50.000 Euro soll die ARD ihren Fußball-Experten Mehmet Scholl laut Medienberichten pro Einsatz zahlen. Doch die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt setzt sich heftig dagegen zur Wehr.

Angesichts der drohenden Erhöhung der Rundfunkbeitrags ab 2021 auf über 19 Euro pro Monat wird immer wieder Kritik an den einzelnen Finanzposten der Sendeanstalten laut. So ging es zuletzt beispielsweise um die Summe, die die ARD laut Medienberichten für die „Sportschau“-Rechte im gerade beendeten Milliarden-Poker um die Bundesliga gezahlt haben, die aber von der Sendeanstalt als falsch zurückgewiesen worden waren. Während der gerade in Frankreich laufenden Fußball-EM steht nun die Summe in der Kritik, die die ARD angeblich ihrem Fußball-Experten Mehmet Scholl zahlen soll. Laut Medienberichten soll der ehemalige deutsche Nationalspieler 50.000 Euro pro Einsatz kassieren, sodass es Scholl durch diese Tätigkeit es auf 1,6 Millionen Euro pro Jahr bringt.

Allerdings soll es sich der ARD zufolge bei diesen Zahlen um reine Spekulation handeln. „Auch diese derzeit im Raum stehenden Summen entsprechen nicht annähernd der Realität und entbehren jedweder Grundlage“, stellt ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky am Dienstag in einer Pressemitteilung klar. Gegen die verbreiteten Zahlen setzt sich der ARD-Mann jedoch heftig zur Wehr: „Es gleicht beinahe schon vorsätzlicher Bösartigkeit, welche Zahlen auch hier im Zusammenhang mit dem Expertenvertrag von Mehmet Scholl geschrieben und vervielfältigt werden.“
 
Auf Gegenwehr in Form von Transparenz lässt sich Balkausky jedoch auch nicht ein. Welche Summe Scholl tatsächlich pro Einsatz und Jahr von der öffentlich-rechtlichen Anstalt erhält, ließ er nämlich offen. „Generell werden wir uns zu vertraglichen Inhalten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht äußern“, so Balkausky. So bleibt es weiterhin der Fantasie der Beitragszahler überlassen, wie viel sich die ARD ihre Experten kosten lässt.
 
Unterstützung erhält Balkausky zumindest aus dem eigenen Haus. Auf der Pressekonferenz nach der ARD- Intendantensitzung wies auch ARD-Programmdirektor Volker Herres die Zahlen zum Scholl-Honorar entschieden zurück. Die Summe sei „meilenweit von der Wirklichkeit entfernt“, so Herres am Dienstagnachmittag. [kw]

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