ARD zeigt Gangsterfilm „Chiko“ mit Moritz Bleibtreu

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Der deutsche Gangsterfilm „Chiko“ ist nichts für zarte Gemüter. Regisseur Özgür Yildirim inszeniert am Montag in der ARD eine Spirale der Gewalt im Spannungsfeld von Jugendkriminalität und Drogen – oftmals bis zur Schmerzgrenze.

Chiko (Denis Moschitto, „Almanya – Willkommen in Deutschland“) träumt vom schnellen Geld und Erfolg. Dafür schließt er sich mit dem brutalen Drogenboss Brownie (Moritz Bleibtreu, „Im Juli“) zusammen, einer von vielen Schritten in den Abgrund. Chikos Streben nach Respekt und Macht reißt ihn wie in einem Strudel immer weiter nach unten – bis es zu spät ist.
 
Die ARD, die das verstörende Werk am Montag (25. Juli) um 22.45 Uhr als Fernsehpremiere in ihrer „Filmdebüt“-Reihe zeigt, mutet den Zuschauern einiges zu. Wer nicht sehen will, wie jemandem mit einem Hammer ein Nagel in den Fuß gejagt wird, der sollte lieber ein anderes Programm einschalten. Manche Kritiker sprechen von „Deutschlands härtestem Film“.

Chikos ehemaliger bester Freund Tibet (Volkan Özcan) ist bald raus aus dem Drogendealer-Clan. Er fühlt sich betrogen und schwört bittere Rache. Die Männerfiguren dieses düsteren Films sind getrieben von der Angst, den Feind mit dem Kumpel zu verwechseln. Freundschaft und Vertrauen sind die großen Themen, an denen sich die Charaktere abarbeiten. Damit erinnert Yildirims Spielfilmdebüt an „Kurz und schmerzlos“, das Erstlingswerk von Regisseur Fatih Akin („Gegen die Wand“) – kein Wunder, denn er produzierte „Chiko“.
 
Mit seinen regennassen dunklen Straßen wirkt Yildirims Hamburg bisweilen ein bisschen wie das New York aus Martin Scorseses legendären Gangsterfilmen. „Chiko“ passt zur Debatte um immer brutaler werdende Straftaten und zu einem Milieu, das einem geregelten Leben längst abgeschworen hat. Wohl auch deshalb stieß er bei seiner Kinopremiere 2008 auf ein breites Medien- und Kritikerinteresse. Für das Drehbuch bekam der Regisseur 2009 den Deutschen Filmpreis. Auch für den rasanten Schnitt gab es diese Auszeichnung, für Cutter Sebastian Thümler.
 
Vor allem die emotionale Grausamkeit mache den Film so heftig, sagte „Chiko“-Darsteller Moschitto bei der deutschen Kinopremiere. Er spielt den zwischen Geldgier, Brutalität und Verletzlichkeit taumelnden Junggangster mit großer Authentizität. „Ich habe oft genug den coolen, jugendlichen Sprücheklopfer gespielt“, so Moschitto. Aus den Sprüchen ist in „Chiko“ blutiger Ernst geworden. [dpa]

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21 Kommentare im Forum

  1. AW: ARD zeigt Gangsterfilm "Chiko" mit Moritz Bleibtreu warum sendet die ARD den film nicht in HD?
  2. AW: ARD zeigt Gangsterfilm "Chiko" mit Moritz Bleibtreu Früher, da weigerten sich unsere Anstalten jahrelang zB. eine Folge von Star Trek auszustrahlen, weil die Enterpreis im Film auf ein paar SS Nazis stösst. Heute, da werden von unseren Anstalten Filme gezeigt, in denen jemand die "Kreuzigung" mit Hammer und Nagel nachspielt. Vermutlich noch in der Nahaufnahme und in Zeitlupe. Mannomann, wo sind denn unsere Medienhüter? Welche Leute produzieren denn so einen Mist? Denken die Deutschland braucht so einen Schwachsinn? So einen Schrott erwarte ich von jenseits des Teichs, jetzt fangen wir auch noch mit dem Unfug an. Ich bin nur gespannt wann wir Hollywood übertreffen. Die Krönung des Widerwärtigen das ich gesehen habe war ein US Film, in dem eine nackte Frau, gefesselt und kopfüber mit verbundenen Augen in einem Raum baumelte. Die psychisch gestörte Hauptcharakterin des Films - ebenfalls nackt, damit die Grösse DD besser zur Geltung kommt - dann unter ihrem Opfer in die Badewanne stieg, und in der Hand eine Sense hatte. Mehr muss ich glaube ich nicht sagen. Das eine wird als Horrofilm verkauft, das andere als eine Spirale der Gewalt im Spannungsfeld von Jugendkriminalität und Drogen. Ich würde es begrüssen wenn die DF mal bei den Landesmedienanstalten, den Medienhütern, bei der FSK und der Politik nachfragt, wieso unsere ÖR Anstalten solch einen Mist senden müssen und was man gedenkt dagegen zu unternehmen.
  3. Die caprisonne versucht mal wieder was zu kritisieren. Die medienhueter brauchen hier nicht einschreiten. Warum auch? Nur weils dir nicht gefaellt?
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