ATV-Verkauf: Verhandlungen mit ProSiebenSat.1 und RTL

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Seit Jahren schreibt ATV Millionenverluste in zweistelliger Höhe. Bevor der österreichische Filmrechtehändler Herbert Kloiber sein Geschäft an seinen Sohn abgibt, will er sich von dem TV-Sender trennen. Doch der ATV-Verkauf gestaltet sich schwierig.

Mehr als eine Ankündigung: Wegen Millionenverlusten in zweistelliger Höhe will Herbert Kloiber, Filmhändler und Eigentümer der Tele-München-Gruppe, seinen österreichischen Fernsehsender ATV verkaufen. Der Grund ist die geplante Übergabe seines Geschäftes an seinen Sohn, im kommenden Jahr soll dieser seine Nachfolge antreten – und dafür will ihm Kloiber senior die besten Startbedingungen an die Hand geben. Inzwischen soll er sich in der Sondierungspahase für die Zukunft von ATV befinden, doch der Verkauf des privaten Fernsehsender gestaltet sich schwierig.

Wie „Der Standard“ in den letzten Tagen berichtete, soll Kloiber sowohl mit der ProSiebenSat.1- als auch der RTL-Gruppe in Kontakt getreten sein. ProSiebenSat.1, neben dem öffentlich-rechtlichen ORF größter Player auf dem österreichischen Fernsehmarkt, soll allerdings kein Interesse an dem Kanal zeigen. Gegenüber dem österreichischen Blatt dementierte der Österreich-Chef derartige Kaufabsichten. In einer abgesagten Pressekonferenz vermutete „Der Standard“, dass ProSiebenSat.1Puls4 Nachfragen zu dem Thema aus dem Weg gegen wollte. Geschäftsführer Markus Breitenecker stellte daraufhin klar: „Das hat nichts damit zu tun“. Und auch auf ATV nahm Breitenecker noch einmal Bezug: „ATV kann ich dementieren.“
 
Verhandlungen über den Verkauf von ATV sind nichts Neues, sondern gab es bereits in der Vergangenheit, bisher sollen sie immer an den unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert sein. Doch auch nun – mit sehr konkreter Verkaufsabsicht – scheint Kloiber mit seinem Vorhaben nicht recht voranzukommen. Auch dem öffentlich-rechtlichen ORF soll Kloiber dem „Standard“ zufolge seinen Fernsehsender angeboten haben.
 
Den Sendebetrieb einstellen – diese Möglichkeit zieht Kloiber trotz der Schwierigkeiten, die sich bei der Veräußerung von ATV zeigen, nicht in Betracht. „Ich habe mit Sicherheit nicht die Absicht, so ein Unternehmen zu schließen“, sagte Kloiber gegenüber dem „Standard“. [kw]

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7 Kommentare im Forum

  1. Ich bin schockiert, habe ATV sehr gerne geschaut, da ATV einen buten Mix aus Spielfilme und Serien und sehr gute journalistische Dokus zeigt. Selbst die Reality Shows wie Wien Tag und Nacht oder Wirt sucht Frau sind nicht so abgedroschen wie das, was auf RTL gezeigt wird. Ob das auch Auswirkung auf die gebürenfreie HD Ausstrahlung hat?
  2. Gebührenfrei ja, aber durch die feste nur 6Mbit/s Bitrate wird leider die Schärfe wegkomprimiert und ATV// ja sogar nur SD.
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