Amazon Fire TV Stick: Erste Eindrücke

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Mit Spannung hat auch die Redaktion im Testlabor von DIGITAL FERNSEHEN den neuen Fire TV Stick von Amazon erwartet. Nun ist es endlich soweit: Wir konnten den preiswerten Winzling zum ersten Mal in Augenschein nehmen.

Kaum größer als ein herkömmlicher USB-Stick ist der neueste Coup von Amazon. Nach dem Launch des Fire TV im Herbst letzten Jahres möchte der Konzern nun mit dem Stick noch mehr Kunden ansprechen. Das soll vor allem über den Preis geschehen, denn der Fire TV Stick war in einer Promotion-Aktion für Prime-Kunden bereits für 19,90 Euro zu haben – regulär kostet das Gerät nun 39,00 Euro. Optimal wäre natürlich, wenn der Stick direkt über HDMI mit Strom versorgt werden könnte, doch das ist technisch leider nicht möglich. So muss der Stick stets noch zusätzlich über ein ausreichend langes Kabel mit dem Netzteil verbunden werden. Eine Alternative ist allerdings, den Stick direkt über einen am TV-Gerät vorhandenen USB-Anschluss zu betreiben.

Die Erstinstallation ist schnell erledigt. Sofern man die Batterien in die Fernbedienung eingelegt hat, wird diese umgehend vom Stick erkannt. Die Verbindung erfolgt übrigens via Bluetooth und nicht wie bei Fernbedienungen sonst üblich über Infrarot. Das hat den Vorteil, dass der Stick keinerlei Sichtverbindung zum Signalgeber benötigt. Bei der Installation werden vom Stick die verfügbaren WLAN-Netzwerke abgescannt und es erfolgt auch die Einrichtung der drahtlosen Verbindung. Das ist zwingend erforderlich, denn es gibt am Stick keinerlei Anschlüsse – auch nicht für ein drahtgebundenes Netzwerk. Der Nutzer ist also zwingend auf WLAN angewiesen. Anschließend muss noch der Amazon-Account eingerichtet werden. Auch dies ist zwingend erforderlich, auch wenn der Nutzer nicht das Amazon-Eigene Streamingportal „Instant Video“ nutzen möchte. Kunden von Amazon Prime erhalten übrigens ihren Stick direkt vorkonfiguriert, so dass hier das Eintippen der Zugangsdaten nicht mehr erforderlich ist. Eine gewisse Bindung an den Dienst von Amazon ist also nicht zu verleugnen, denn passende Apps werden nicht etwa über den Playstore von Google sondern ebenfalls über Amazon zur Verfügung gestellt. Hiervon stehen zum Start erfreulicherweise schon einige zur Verfügung. Unter anderem kann sofort mit dem direkten Konkurrenten Netflix losgelegt werden. Außerdem stellt Zattoo seine Live-TV-App ebenfalls direkt zum Start zur Verfügung und auch Clipfish ist mit dabei – um nur einige zu nennen.

Flott genug

Im Betrieb fühlt sich der Stick wirklich gut an. Fernbedienungsbefehle werden schnell und präzise ausgeführt und auch bei den ersten Streaming-Tests konnten wir keine Probleme feststellen. Auf den ersten Blick scheint sich also der schwächere Prozessor und die geringere Speicherausstattung im Vergleicht zum großen Bruder Fire TV nicht auf den Alltagsbetrieb auszuwirken. Aber wie gesagt – es handelt sich lediglich um einen ersten Test. Die Fernbedienung ist etwas kleiner und die Taste zur Sprachsuche fehlt. Wer auf diese Komfortfunktion nicht verzichten mag, kann sich aber einen Signalgeber mit Sprachsuche für 29,90 Euro nachkaufen oder auf die kostenlose App zurückgreifen. Wie beim Fire TV mussten wir hier enttäuscht feststellen, dass die Sprachsuche keine Mitbewerber unterstützt. Konkret werden Filme und Serien nur bei Instant Video oder bei My Spass gefunden, nicht aber beispielsweise im Streamingportal Netflix. Im schlimmsten Fall kann es also passieren, dass der Nutzer eine Serie bei Amazon gegen Extra-Bezahlung angeboten bekommt, obwohl derselbe Inhalt bei Netflix im Pauschalpaket enthalten ist.
 

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 Fazit

Insgesamt hinterlässt das Gerät aber doch einen recht positiven Eindruck als preiswerte Alternative zum mehr als doppelt so teuren Fire TV mit nahezu gleichen Funktionen. Gut fanden wir vor allem die benutzerfreundliche Installation und die reichhaltige App-Versorgung bereits zum Start. Etwas nervig fanden wir die Videos von Amazon, die die Bedienung sowohl des Sticks als auch der App beim ersten Start zeigen und nicht unterbrochen werden können, auch wenn der Nutzer bereits mit der Handhabung der Geräte vertraut ist. Übrigens: Einen ersten Eindruck über die Installation und Bedienung des Fire TV Sticks können Sie sich auch in unserem kleinen Video verschaffen, welches die Ersteinrichtung und das Handling des Sticks zeigt. Den ausführlichen Testbericht zum Amazon Fire TV Stick finden Sie natürlich in der kommenden Ausgabe der Zeitschrift DIGITAL FERNSEHEN – ab 8. Mai am Kiosk erhältlich.

[mib]

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  • Technik_Video_Artikelbild: Technik_Video_Artikelbild.jpg: © lassedesignen - Fotolia.com

228 Kommentare im Forum

  1. AW: Amazon Fire TV Stick: Erste Eindrücke Da ihr es kritisiert, gibt es ein vergleichbares Gerät, welches über HDMI mit Strom versorgt wird? Und zur FB, nutzt diese nicht BT? Was man noch hätte erwähnen können, das Amazonkonto ist bei Prime Kunden schon eingerichtet.
  2. AW: Amazon Fire TV Stick: Erste Eindrücke Nein, was bringt Dir das wenn der TV keine Spannung liefert sondern nur ein Gerät das HDMI als Ausgang nutzt? Außerdem reicht der Strom dafür auch garantiert nicht.
  3. AW: Amazon Fire TV Stick: Erste Eindrücke Dachte ich mir, mir wäre nämlich auch keines bekannt. Dann sollte man sich aber solche Aussagen sparen.
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