Amazon: Kartellbeschwerde gegen Hörbuch-Tochter Audible

0
35
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Im Streit um E-Books drohen Amazon rechtliche Probleme. Der Deutsche Buchhandel legte gegen das Tochterunternehmen Audible beim Bundeskartellamt Beschwerde ein. Die Hörbuchplattform drohe die Verlage in ein Flatrate-Modell zu zwingen.

Als Amazon an den Start ging, war es vor allem ein Buchversand. In seiner ursprünglichen Sparte ist der Online-Händler auch weiter aktiv, vor allem Hörbücher sind dabei ein beliebtes Mittel, Literatur zu konsumieren. Über das Tochterunternehmen Audible werden Hörbücher digital zu äußerst niedrigen Preisen verkauft, was den Buchverlagen ein Dorn im Auge ist. Gegen die Hörbuchplattform habe der Börsenverein des Deutschen Buchhandels bereits am 24. August eine Beschwerde beim Bundeskartellamt eingelegt, berichtet das Magazin „Der Spiegel“.

Nach Meinung der Buchhändler missbrauche Audible seine Marktmacht, welche das Unternehmen mit einem Marktanteil von 90 Prozent habe, indem es die Verlage in ein Flatrate-Modell dränge, das deutlich geringere Umsätze brächte. Bei Weigerung drohe die Auslistung. „Das Geschäftsmodell von Amazon und Audible zielt darauf, die Buchhandelsstrukturen zu zerstören und gefährdet kulturelle Vielfalt“, erklärte Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, gegenüber dem „Spiegel“.
 
Bereits im Jahr 2014 hatte der Börsenverein eine Beschwerde eingereicht, als es um verzögerte Auslieferung von Büchern ging. Die Buchbranche vermutete dahinter den Versuch von Amazon, höhere Rabatte beim Einkauf von E-Books zu erzwingen. Im aktuellen Fall hat sich der Deutsche Buchhandel auch an die EU-Kommission gewandt. [buhl]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

0 Kommentare im Forum

Alle Kommentare 0 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum