Amazon: Starker Gewinnanstieg, enttäuschte Anleger

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Wenn sehr gut nicht gut genug ist: Trotz eines starken Gewinnanstiegs und erneut schwarzer Zahlen zeigen sich die Anlager von Amazons aktuellen Quartalszahlen enttäuscht. Die Erwartungen hatten noch höher gelegen.

Amazon hat im dritten Quartal deutlich weniger Gewinn gemacht als erwartet. Der Überschuss kletterte zwar im Jahresvergleich von 79 auf 252 Millionen Dollar (231 Mio Euro), wie der weltgrößte Online-Händler am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Analysten hatten jedoch mit erheblich mehr gerechnet.

So bereitete der sechste Quartalsgewinn des in der Vergangenheit häufig defizitären Konzerns Anlegern wenig Freude. Die Aktie fiel nachbörslich in einer ersten Reaktion um über sieben Prozent und notierte zuletzt noch mit gut fünf Prozent im Minus.
 
Beim Umsatz lag das Ergebnis hingegen im Rahmen der Erwartungen. Die Erlöse legten um 29 Prozent auf 32,7 Milliarden Dollar zu. Die unter dem Kürzel AWS geführte Cloud-Sparte boomt weiter und verbuchte ein Plus von 55 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar.
 
Der ehrgeizige Konzernchef Jeff Bezos peilt mit AWS einen Jahresumsatz von zehn Milliarden Dollar an. Doch den sprudelnden Erträgen aus dem hochprofitablen Cloud-Geschäft stehen hohe Ausgaben gegenüber.
 
Insgesamt nahmen die operativen Kosten im vergangenen Quartal um etwa 29 Prozent auf 32,1 Milliarden Dollar zu. Beim Online-Shopping-Giganten geht viel Geld für Lieferkosten drauf, zudem wird kräftig in eigene Lager- und Transportlogistik investiert.
 
Für das laufende vierte Quartal stellte Amazon einen Umsatz zwischen 42,0 und 45,5 Milliarden Dollar in Aussicht. Um das turbulente Weihnachtsgeschäft diesmal reibungslos über die Bühne zu bringen, will das Unternehmen rund 120 000 Saisonarbeiter anheuern. [dpa/buhl]

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5 Kommentare im Forum

  1. Die können einem schon Leid tun, da steht der Schampus schon kalt und dann wird die unendliche Raffgier so ausgebremst.....
  2. Das ist das Problem bei allen Anlegern/AG. Die bekommen den Hals nicht voll. Und das in der heutigen Zeit. Da wird, als Beispiel, ein Gewinn von 2 Millionen erwartet, aber "nur" eine Millionen gemacht. Schon redet man von einer Millionen Verlust. Nur in einem kranken Körper steckt ein kranker Geist.
  3. Kann man so nicht sehen, denn eine Million Gewinn heißt ja noch lange nicht, dass diese Million auch auf dem Konto ist. Vom Gewinn gehen bspw. ja noch die ganzen Tilgungsleistungen für die Darlehen ab (Tilgungsleistungen wirken sich nicht auf den Gewinn aus). Investitionen kosten direkt Geld, wirken sich aber auf den Gewinn nur in Jahren aus (Abschreibung über mehrere Jahre). Geld, das dann auf dem Konto fehlt (bspw, um laufende Kosten wie Gehälter zu zahlen) und das Investoren oder Banken dann eventuell nachschießen müssen. Das hat also schon seinen Hintergrund.
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