Analogabschaltung: Auch Arte unzufrieden mit Unitymedia

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Nachdem bereits Phoenix äußerst verschnupft auf die Analogabschaltung bei Unitymedia reagiert hat, zeigte sich nun auch Arte verärgert über die Folgen. Dabei hofft der Sender offenbar, dass die Medienwächter die Entscheidung wieder kippen.

Unitymedia zieht seit Anfang Juli beim analogen Kabel-Fernsehen den Stecker und zieht sich damit vermehrt den Groll der davon betroffenen Öffentlich-Rechtlichen zu. Bereits vor einer Woche hatte sich Phoenix äußerst verschnupft angesichts der Folgen gezeigt, nun reiht sich der deutsch-französische Kultursender Arte dahinter ein – wenn auch deutlich weniger scharf. So teilte nun der Programmbeirat von Arte mit, dass man die Entscheidung Unitymedias kritisiere, das Tages- und Vorabendprogramm von Arte nicht mehr in seinen analogen Kabelnetzen zu verbreiten.

Unitymedia hatte zum 1. Juli die erste Etappe seiner Analogabschaltung vollzogen und dabei bereits die ersten Sender aus den Netzen gestrichen. Betroffen davon waren Sat.1 Gold, ProSieben Maxx, Astro TV und Bibel TV. Zudem müssen sich künftig Phoenix und 3Sat sowie Arte und der Kika analog nun einen Sendeplatz teilen. Dabei sendet jeweils ein Sender über den Tag, der andere am Abend und in der Nacht.
 
Interessanterweise sind es die öffentlich-rechtlichen Kanäle, die sich über diese Umstellung beklagen. Dabei sind ihre Programme ja, wenn auch nicht mehr vollumfänglich, nach wie vor auch analog in den Netzen von Unitymedia vertreten – ganz im Gegenteil zu beispielsweise ProSieben Maxx, der komplett weggefallen ist.
 
Phoenix fuhr hier gleich härtere Geschütze auf und warf dem Netzbetreiber vor, auf diesem Weg nur den nach wie vor tobenden Streit um die Einspeisegebühren auf seine Kunden abzuwälzen. Doch davon kann schwerlich die Rede sein. Immerhin betrifft die Analogabschaltung uneingeschränkt alle TV-Sender und durch die Einspeisung von öffentlich-rechtlichen HD-Progammen hat der Netzbetreiber im gleichen Atemzug eigentlich auch ein Statement gegeben, dass man den Entgeltestreit nicht mehr auf dem Rücken der Kunden austragen will.
 
Arte ist mit seiner Kritik da gemäßigter, hofft aber offenbar, dass der von Unitymedia unternommene Schritt noch gekippt werden könnte. So begrüße der Programmbeirat, „dass die zuständigen Landesmedienanstalten dieses Vorhaben auf seine Vereinbarkeit mit der geltenden Rechtslage hin überprüfen und die erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um einen ungehinderten Zugang aller Zuschauer/innen zum gesamten Arte-Programm sicher zu stellen“, hieß es weiter von Seiten des Senders.
 
Zumindest digital gibt es hier keine Hürden, denn über diesen Weg ist der deutsch-französische Kultursender in vollem Umfang in den Netzen von Unitymedia zu empfangen. Ob Arte darauf auch im analogen Angebot einen rechtlichen Anspruch hat, müssen nun offenbar die Medienhüter feststellen. Es ist jedoch auch klar, dass mit Blick auf die von Unitymedia gestartete Umstellung alle TV-Sender über kurz oder lang aus den analogen Netzen verschwinden werden – auch Arte und Phoenix. [fm]

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183 Kommentare im Forum

  1. AW: Analogabschaltung: Auch Arte unzufrieden mit Unitymedia Es ist so lächerlich. Nichts zahlen, aber Ansprüche stellen. Und dann noch für einen Verbreitungsweg welchen es Technisch eigentlich schon gar nicht mehr gibt.
  2. AW: Analogabschaltung: Auch Arte unzufrieden mit Unitymedia Nichts zahlen ist aber nun mal Standard!
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