Anga Cable: 3D wartet auf Durchbruch – Experimente bei „Terra X“

Auch wenn das lineare Fernsehen noch lange nicht am Ende ist, wird es durch neue Technologien wie 3D oder hybride Dienste zumindest ergänzt. Ob es hierfür auch einen Massenmarkt geben wird, wurde am Mittwoch auf der Fachmesse Anga Cable in Köln diskutiert.

Die Skepsis ist groß, ob 3D jemals seinen Event-Charakter verlieren wird. Die auf dem Panel „Hybrid TV und 3D: Wann kommt der Massenmarkt?“ anwesenden Programmanbieter waren jedenfalls unisono der Meinung, dass 3D eventbasiert bleiben wird.

„Sie benötigen eine doppelte Produktionsausstattung, denn es muss in 2D und 3D produziert werden“, nannte ZDF-Produktionsdirektor Andreas Bereczky ein Hindernis für einen 3D-Massenmarkt. Doch auch das ZDF experimentiert mit dreidimensionalen Bildern. „Es wird einige Folgen von Terra X geben, die übers Internet in 3D als Tests ausgestrahlt werden“, sagte Bereczky auf der Anga Cable.
 

Die oftmals ebenfalls als Hindernis angesehene notwendige 3D-Brille ist aus Sicht von Gerhard Schaas, Vorstandsmitglied der Loewe AG und der Deutschen TV-Plattform, kein Grund für den Verbraucher, auf 3D zu verzichten. „Ab einer bestimmten Displaygröße müssen sie 3D in den Fernseher integrieren, um ihn überhaupt verkaufen zu können“, so Schaas in Köln. Hier habe sich seinen Worten zufolge ein signifikanter Markt entwickelt.

Wesentlich zuversichtlicher waren die Panel-Teilnehmer bei den Zukunftschancen des hybriden Fernsehens, wenngleich man hier noch am Anfang einer Entwicklung steht. Laut Sky-Vorstand Holger Enßlin sei es noch zu früh, um sagen zu können, ob sich HbbTV oder vielleicht nicht doch eine andere Technologie durchsetze.

„Hybride Dienste müssen sinnvoll in das lineare Fernsehen integriert werden“, nannte Maik Emmermann, Senior Vice President Marketing and Product Management bei Unitymedia, eine Bedingung, damit Hybrid-TV vom Zuschauer akzeptiert wird. Hier komme es insbesondere auf die Zusammenarbeit zwischen Inhalteanbietern und Infrastrukturbetreibern an, die eine gemeinsame technische Basis zur Entwicklung hybrider Dienste entwickeln müssten. [mh]