Anga Com: „Mit dem Umzug auf ein völlig neues Level“

1
55
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Die Messe- und Kongressveranstaltung Anga Com wirft bereits jetzt für 2017 ihre Schatten voraus. DIGITAL-FERNSEHEN-Herausgeber Torsten Herres sprach mit ANGA-Geschäftsführer Peter Charissé über die bevorstehende Messe, Standortfragen und den Wandel bei Ausstellern und Themen.

Herr Dr. Charissé, die Anga Com wechselt nächstes Jahr auf dem Kölner Messegelände in neue Messehallen. Haben sich Ihre Erwartungen an den Umzug bislang erfüllt?
 
Peter Charissé: Unsere Hoffnungen sind bereits übertroffen worden: Schon jetzt, sechs Monate vor dem Start, haben von den derzeit 190 Ausstellern bereits 60 die neue Hallenaufplanung genutzt, um ihre Standflächen zu vergrößern.
 
Liegt das an der neuen Struktur der Hallen, die es ermöglicht, auch in vorderster Front der Hallen mehr attraktive Standplätze bereitzustellen?

Charissé: Ja, das stimmt, wir haben in den beiden neuen Hallen, die nicht mehr übereinander, sondern auf der gleichen Ebene liegen, wesentlich mehr Premiumflächen schaffen können als in den letzten Jahren. Trotz der Modernisierung, die mit dem Umzug verbunden ist, haben wir die Mietpreise pro Quadratmeter allerdings konstant gehalten. Neben einem deutlich hochwertigeren Erscheinungsbild ergeben sich für unsere Aussteller zudem zahlreiche logistische Verbesserungen: Keine Pfeiler, Tageslicht, flexible Bodenkanäle für die Versorgungsanschlüsse und eine viel einfachere Erreichbarkeit der Messehallen beim Aufbau.
 
Aber noch mal grundsätzlich zur Motivation für den Umzug von Süd nach Nord: War das Ihr Wunsch oder gibt so etwas Ihr Vermieter, die Koelnmesse, vor?
 
Charissé: Die Koelnmesse hat uns als langjährigen Partner natürlich weiterhin die Wahl gelassen. Wir hatten auch schon in früheren Jahren mit einem Umzug geliebäugelt, für 2017 nun aber die notwendigen organisatorischen und finanziellen Parameter, die mit einem solchen Einschnitt verbunden sind, optimal abstimmen können.
 
Waren die alten Hallen denn so in die Jahre gekommen, dass dieser Schritt unausweichlich war, jetzt in modernere Hallen zu ziehen? Man hatte nie den Eindruck alter Hallen in Köln, wenn ich so im Vergleich beispielsweise an das Messegelände in Berlin oder Amsterdam denke…
 
Charissé: Wir haben uns in der Tat bis zuletzt sehr wohlgefühlt. Aber das warauch dem ungewöhnlich hochwertigen Standbau unserer Aussteller und einiger Kosmetik auch von unserer Seite zu verdanken. Die ein oder andere Säule oder Rolltreppe werden wir wohl nicht vermissen (lacht). Das Nordgelände ist so ungleich heller, luftiger und schöner: Insgesamt werden wir dort nächstes Jahr ein völlig neues Level im Erscheinungsbild und bei der Aufenthaltsqualität erreichen.
 
Haben Sie denn auch Ihre Großkunden von dem Schritt frühzeitig überzeugen können? Wollen Sie vielleicht schon einige Ihrer wichtigsten Kunden nennen, die bereits an Bord sind?
 
Charissé: Ich denke ja, wir sind diesmal auf unsere größten Kunden besonders frühzeitig und individuell mit neuen Standvorschlägen zugegangen. Mehr als 85 Prozent der Top 50 haben bereits unterschrieben. Das ist zu diesem Zeitpunkt ein absoluter Rekord in unserer 16-jährigen Geschichte in Köln. Besonders gut angekommen ist, dass wir im Rahmen der neuen Aufplanung deutlich mehr Auswahl und Gestaltungsspielräume anbieten konnten. Fix gebucht  haben z.B. bereits Cisco, Huawei, Nokia, Arris, Appear TV, AVM, Unitymedia, Astra, Eutelsat, Media Broadcast und die Deutsche Telekom, um nur einige besonders prominente Namen zu nennen.
 
Bei Ihrer Erfolgsgeschichte könnten Messe und Kongress doch ebensogut in München, Frankfurt oder Berlin stattfinden. Warum halten Sie seit über 15 Jahren an Köln fest?
 
Charissé: Dafür gibt es viele Gründe. Inzwischen ist aber wohl der Wichtigste die unmittelbare Nähe zu besonders vielen Breitband- und Medienschwergewichten: Vodafone, Unitymedia, Telekom, RTL und WDR im Umkreis von wenigen Kilometern, das gibt es nur im Rheinland.
 
Die Anga Com ist nicht nur eine Messe in künftig zwei sehr modernen Messehallen, sondern auch eine wichtige, wenn nicht gar die wichtigste Kongressveranstaltung im Bereich Telekommunikation und Mediendistribution. Sie brauchen es nicht in Bescheidenheit zu dementieren, ich hab es ja jetzt selbst gesagt (lacht). Auf welche aktuellen Themen können wir uns denn 2017 freuen?
 
Charissé: Im Bereich Breitband ist weiterhin der Netzausbau für die sogenannte Gigabitgesellschaft ein Dauerbrenner in der Ausstellung. Sowohl der Glasfaserausbau, den ja Kabelunternehmen und klassische TK-Anbieter gleichermaßen vorantreiben als auch der neue Kabelinternetstandard DOCSIS 3.1. Bei den Medienthemen ist die Personalisierung für mich ein Topthema. Das umfasst die zeitversetzte Nutzung ebenso wie Empfehlungssysteme, Big Data, Multiscreen, und Voice Control, also die Steuerung mit Sprache. Neue Impulse erwarten wir zudem beim Thema Smart Home, denn ich bin mir sicher, dass hier gerade für die Netzbetreiber ein riesiges Marktpotenzial besteht. Was Details zum Kongressprogramm betrifft, muss ich Sie noch etwas vertrösten, hier sind wir noch in der ersten Planungsphase. Lassen Sie uns doch im März wieder sprechen.
 
Herr Dr. Charissé, dann danken wir erst mal für das Gespräch, das wir im März gern fortsetzen werden, wenn weitere Details zum Kongress der Anga Com bekannt sind.[th]

Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

1 Kommentare im Forum

  1. Die Kabelbranche wird sich im nächsten Jahr auf den Boom von DVB-T2 und OTT einstellen müssen. Das sind die Themen, die die Manager umtreiben müssen, um künftig noch wettbewerbsfähig zu sein. Wobei die deutsche Oma und der Opa eher DVB-T2 nehmen werden und nicht OTT, behaupte ich mal so.
Alle Kommentare 1 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum