Anhörung: Kann ein Routerzwang noch abgewendet werden?

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Die Bundesnetzagentur führt derzeit eine Anhörung zum Thema Routerzwang durch. Hintergrund: Die Behörde möchte künftig Netzabschlusspunkte für alle Internet-Übertragungswege (DSL, Kabel, LTE) einheitlich definieren. Die Folge könnte ein umfassender Routerzwang sein.

Die Bundesnetzagentur hat eine formelle Anhörung zum Thema Netzabschlusspunkt angesetzt. Bis zum 6. November haben Verbraucher, Anwender, Verbände und Industrie Zeit, ihre Stellungnahmen zu dem Thema bei der Behörde einzureichen. Hintergrund ist ein Vorschlag der Netzagentur, einen einheitlichen Netzabschlusspunkt für alle Zugangstechnologien (DSL, Kabel, LTE und andere) zu definieren. Die freie Endgerätewahl bei den Routern könnte dadurch für zahlreiche DSL-Haushalte wegfallen.

Der Endgeräte-Hersteller AVM, unter anderem bekannt für die Fritz!Box, argumentiert, dass 24 Millionen Haushalte mit DSL-Anschlüssen bislang vom freien Wettbewerb und den daraus entstandenen Innovationen profitiert haben. „Sollte die freie Endgerätewahl in Zukunft nicht mehr möglich sein, werden Wettbewerb und Innovationen im Festnetz auf der Strecke bleiben“, so das Unternehmen. AVM fordert die Bundesnetzagentur deshalb dazu auf, eine Entscheidung zu treffen, die den Anforderungen eines freien Telekommunikationsendgerätemarktes gerecht werde und einen fairen Wettbewerb ermöglicht.
 
Durch einen generellen Routerzwang hätten Netzbetreiber die Möglichkeit, ihren Kunden vorzuschreiben, über welche Router diese den Zugang zum Internet finden. Bislang gilt die Telefondose als Netzabschlusspunkt für DSL-Anschlüsse, während der Router nicht mehr als Teil des Netzes gilt. Durch eine Neudefinition des Netzabschlusspunktes als Netzabschlussgerät könnte in Zukunft jedoch auch der Router verbindlich als Teil des eigentlichen Netzes eingestuft und somit vom Betreiber festgelegt werden. [ps]

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55 Kommentare im Forum

  1. AW: Anhörung: Kann ein Routerzwang noch abgewendet werden? Die sollten mal lieber ermöglichen, dass man z.B. bei UM nicht an deren Kabelmodems gebunden ist. Das ist der größte Mist, den's gibt.
  2. AW: Anhörung: Kann ein Routerzwang noch abgewendet werden? meine Fritzbox agiert inzwischen als eines der wichtigsten Geräte bei mir im Haus. Ein Routerzwang ist daher nicht akzeptabel! Soll sich die Netzagentur doch bitte um wichtige Dinge kümmern und den Bürgern die Wahl Ihrer Geräte überlassen!
  3. AW: Anhörung: Kann ein Routerzwang noch abgewendet werden? Du kannst dahinter den Router deiner Wahl montieren. Wenn jeder sein eigens Kabelmodem nutzen würde könnten die 100 neue Hotline Mitarbeiter einstellen die sich um deren Konfigurationsprobleme kümmern.
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