Apple: EU nimmt Vertrieb von iPhones unter die Lupe

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die EU-Kartellwächter beschäftigen sich Berichten zufolge aktuell mit Apples iPhone. Die Kommission will die Verträge des Konzerns mit den Mobilfunk-Anbietern auf potentielle Wettbewerbsverzerrung prüfen.

Die EU-Wettbewerbshüter nehmen nach Beschwerden von Mobilfunk-Anbietern die iPhone-Vertriebsgeschäfte von Apple unter die Lupe. Telekom-Unternehmen bekamen einen neunseitigen Fragebogen aus Brüssel zugeschickt, wie die „Financial Times“ am Montag berichtete. Dabei gehe es unter anderem darum, ob Apple Mindestbestellmengen festschreibe und mindestens genauso hohe Subventionen und Marketing-Unterstützung wie für Rivalen fordere.
 
„Die Kommission hat Informationen, die darauf hinweisen, dass Apple und mobile Netzbetreiber Verträge abgeschlossen haben, die potenziell zum Ausschluss anderer Smartphone-Hersteller von den Märkten führen könnten“, heißt es in dem der Zeitung vorliegenden Fragebogen.

Die EU-Kommission wollte auf Anfrage keine Details bestätigen. Der Sprecher von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia sagte, die Wettbewerbshüter hätten aus der Industrie Informationen über Apples Vertriebsmethoden für iPhones erhalten. „Wir prüfen derzeit die Lage“, sagte der Sprecher. Dies sage noch nichts darüber aus, wie die Kommission den Fall einschätze.
 
Die Untersuchungen befinden sich noch in einer frühen Phase. Die EU-Kommission schränkt selbst ein, dass im europäischen Smartphone-Markt ein starker Wettbewerb herrscht – unter anderem Samsung ist sehr stark im Geschäft mit seinen Galaxy-Geräten. Apple selbst beteuert laut Zeitungsbericht, dass alle Vertriebsverträge den Gesetzen entsprächen.
 
Dem Fragebogen zufolge will die Kommission auch wissen, ob Apple auf technische Weise oder in Verträgen den Einsatz des iPhone und superschnellen 4G-Netzen einschränke. Das iPhone 5 als erstes Apple-Telefon mit Unterstützung des 4G-Standards LTE läuft nur in einzelnen dieser Mobilfunk-Netze in Europa, weil die verwendeten Chips nicht alle hier gängigen LTE-Frequenzen unterstützen.
 
Vertreter von Mobilfunk-Anbietern hatten sich immer wieder unzufrieden mit aus ihrer Sicht zu strikten Vertriebsvorgaben von Apple gezeigt. Zugleich war das 2007 gestartete populäre iPhone mit dem dazugehörigen App Store der Wegbereiter für einen massiven Kontrollverlust der Netzbetreiber. Zuvor lag es weitgehend in ihrer Hand, welche Software auf den Geräten lief und zu welchen Konditionen sie verkauft wurden. [dpa/hjv]

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