Apple soll Behörden beim Entsperren des iPhones unterstützen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Zur Aufklärung des Terroranschlags von San Bernardino soll Apple den US-Behörden beim Entsperren des iPhones helfen. Diesen Beschluss hat ein Gericht am Dienstag gefasst.

Ein US-Gericht hat bei Apple Unterstützung beim Entsperren des iPhones eines der Attentäter von San Bernardino eingefordert. Damit gerät der Konzern in der aktuellen Debatte um Verschlüsselung und Terrorbekämpfung stärker unter Druck.

Apple solle den Behörden „angemessene technische Unterstützung“ beim Knacken des Passworts zum Entsperren des iPhones leisten, erklärte die kalifornische Richterin Sheri Pym am Dienstag. Es geht vor allem um die Aufhebung der Funktion, die alle Daten des Geräts löscht, wenn zehn Mal ein falsches Passwort eingegeben wurde. Außerdem solle Apple es der Bundespolizei FBI ermöglichen, die Passwörter nicht über den Bildschirm, sondern über elektronische Schnittstellen einzugeben.

Apple betont stets, dass der Konzern technisch nicht in der Lage sei, die Verschlüsselung der Geräte und Daten auszuhebeln. Wie andere Technologie-Unternehmen wehrt sich Apple auch vehement gegen Forderungen nach „Hintertüren“ für Behörden. Das Argument ist, dass solche Lücken nicht nur von Ermittlern, sondern auch von Kriminellen ausgenutzt werden könnten.

Die „Washington Post“ schrieb unter Berufung auf Industriekreise, für Apple sei es derzeit auch nicht möglich, die automatische Löschfunktion nach Eingabe falscher Passwörter abzuschalten. Die Firma könne theoretisch aber eine neue Software dafür schreiben.

Das Telefon war von Syed Rizwan Farook genutzt worden, der gemeinsam mit seiner Frau Anfang Dezember 14 Menschen im kalifornischen San Bernardino erschoss. Das Paar, das die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) unterstützt haben soll, starb in einem Gefecht mit der Polizei. [dpa/kw]

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23 Kommentare im Forum

  1. Bei iPhones von Terroristen und Straftätern würde ich es verstehen, wenn man das macht. Daher verwundert mich, warum sich Apple dagegen stellt.
  2. Augenscheinlich sieht es so aus, dass Kriminelle zur Durchführung ihrer Straftaten den kryptischen Fähigkeiten der Eierfons- und Tablets vertrauen und offensichtlich ein wichtiges Kundensegement für Äpple darstellen. Äpple möchte sich das Vertrauen der kriminellen Kundschaft nicht verscherzen und weiter monetär an deren Verbrechen partizipieren. Die Schaffung eines Präzendenzfalles kann daher nicht im Sinne von Äpple sein.
  3. Wenn Du Dich mal öfter an dein Zitat in der Signatur halten würdest, bliebe uns hier so mancher Unsinn erspart! Zur Erinnerung: "Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart! (Curt Goetz)" (Scheinbar hat es aber so gerade mal für Copy + Paste in die Signatur gereicht)
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