Auch Hollywood-Vertreter wollen gegen Megaupload klagen

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Hollywood lässt die gesperrte Internetplattform Megaupload nicht vom Haken.Vertreter der Filmstudios fordern den Hoster nun auf, die Daten zu sichern, um die Nutzer des Dienstes identifizieren zu können. Megaupload-Gründer Kim Dotcom erhält indes in seinem Haus nördlich von Auckland mehr Geld.

Hollywood möchte, dass die Daten aller 66,6 Millionen Nutzer der gesperrten Internetplattform Megaupload gesichert werden, berichtete das US-Magazin „Wired.com“ am Mittwoch. Vertreter der großen Filmstudios, die Motion Picture Association of America (MPAA), fordern den Hoster der Filesharingplattform, Carpathia, auf, die 25 Petabyte an Daten zu sichern, die auch die Nutzer des Dienstes identifizieren könnten.
 
Howard Gantman, ein MPAA-Vizepräsident, sagte in einem Telefoninterview, dass die Studios nicht einzelne Benutzer verklagen wollen, sondern erwägen, Klage gegen Megaupload zu erheben oder gegen diejenigen, die an der Plattform beteiligt waren.

Gleichzeitig wurde am Mittwoch bekannt, das Megaupload-Gründer Kim Dotcom, der zurzeit in Neuseeland unter Hausarrest steht, mehr Geld erhält. Ein neuseeländischer Richter erhöhte am Donnerstag die Summe für den monatlichen Lebensunterhalt von Kim Dotcom und seiner Familie von 30 000 auf 60 000 neuseeländische Dollar (rund 37 000 Euro) aus dem mutmaßlichen Millionenvermögen. Außerdem bekomme er seinen Mercedes zurück, hieß es in Medienberichten weiter.
 
Der gebürtige Kieler, der ursprünglich Kim Schmitz hieß, darf in seinem Haus nördlich von Auckland auf die Anhörung im Auslieferungsverfahren im August warten. Die USA wollen Dotcom und einigen seiner Mitarbeiter wegen Urheberrechtsverletzungen und Betrugs den Prozess machen.
 
Die US-Behörden werfen Dotcom und seinen Mitarbeitern vor, Copyright-Besitzer in großem Stil um ihre Einkünfte gebracht zu haben. Megaupload sei einer der größten Umschlagplätze für illegale Kopien von Musik und Filmen gewesen. Den Rechteinhabern sei eine halbe Milliarde Dollar Schaden entstanden.
 
Dotcom weist die Vorwürfe zurück und wehrt sich gegen die Auslieferung. Bei der Festnahme waren Konten und Wertgegenstände im mehrstelligen Millionenbereich sichergestellt worden. Dotcom war im Januar in seinem Anwesen in Coatesville bei Auckland festgenommen worden. Er ist gegen Kaution auf freiem Fuß.
 
Unterdessen erhielten ehemalige Nutzer von Megaupload nach US-Medienberichten falsche Abmahnungen einer nicht existierenden Anwaltskanzlei in Deutschland. Darin fordern Unbekannte, 147 Euro an eine Adresse in der Slowakei zu überweisen, um angeblich Ansprüche von Copyright-Inhabern wie der Plattenfirmen Universal, Sony oder EMI abzuwenden.
 
Bei Megauplaod konnten Nutzer Dateien auf Internet-Server hochladen und für andere bereitstellen. Die Plattform wurde nicht nur für urheberrechtlich geschützte Daten, sondern auch für andere digitale Inhalte genutzt.
 
Update: 22. März 2012, 10.35 Uhr: Absatz zu falschen Abmahnungen eingefügt[su/dpa]

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