Auch Windows betroffen: Sicherheitslücke „FREAK“ weitet sich aus

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Das Problem mit der Sicherheitslücke „FREAK“, die Daten auf eigentlich sicheren Websites decodieren kann, weitet sich aus: Galten bisher nur der Safari-Browser von Apple und Android-Geräte als betroffen, reiht sich nun auch Windows ein.

Auch Windows-Geräte sind von der Schwachstelle „FREAK“ betroffen, über die Angreifer den Datenverkehr beim vermeintlich sicheren Internet-Surfen abgreifen können. Ursprünglich wurde angenommen, dass die Sicherheitslücke nur im Safari-Browser von Apple sowie dem Browser der Smartphones mit dem Google-System Android offen ist. Nun warnte Microsoft aber, dass auch alle unterstützten Windows-Versionen eine Schwachstelle haben, die das Ausnutzen der „Freak“-Technik erleichtert. Dazu gehört auch der Internet Explorer von Microsoft. Nach Abschluss der Untersuchung werde Microsoft eine Lösung für das Problem haben, kündigte der Software-Konzern am Donnerstag an.

Die Schwachstelle geht auf die 80er und 90er Jahre zurück, als es US-Firmen noch verboten war, effiziente Verschlüsselungstechnologien ins Ausland zu verkaufen. Das Verbot wurde Ende der 90er Jahre aufgehoben, die alte unsichere Verschlüsselung verschwand allerdings nicht komplett. Beim Ansteuern von bestimmten Webseiten, darunter amerikanische Regierungsseiten wie etwa das Webangebot der Bundespolizei FBI, konnten die betroffenen Browser dazu bewegt werden, die veraltete Verschlüsselung zu verwenden. Sie könnte mit Hilfe heutiger Computer innerhalb weniger Stunden geknackt werden. Der Name der Schwachstelle ist eine Abkürzung: „FREAK“ für „Factoring attack on RSA-EXPORT Keys“.
 
Als sicher gelten nach Einschätzung der Sicherheitsexperten der Browser Firefox (Android, Linux, OS X, Windows) sowie Chrome (iOS, Linux, Windows – aber nicht Android und OS X), Opera (Windows) und Puffin (iOS). Unsicher sind demnach der Internet Explorer (Windows), Safari (iOS, OS X, Windows), der Standard-Android-Browser (zu erkennen an der blauen Weltkugel), der Blackberry Browser, Chrome (Android, OS X), Dolphin (Android, iOS), iCab (iOS), Mercury (Android, iOS) sowie Opera/Opera mini (Android, iOS, Linux, OS X) und der UC Browser (Android). Google, Microsoft und Apple haben für ihre Produkte einen schnellen Fix der Programme angekündigt. Unklar bleibt aber, wie die Lücke bei älteren Android-Geräten geschlossen werden soll.
 
Der IT Sprecher der Piratenfraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag Uli König forderte die Hersteller auf, schnell auf die Sicherheitslücke zu reagieren. „Jedes Gerät mit einer Netzwerkverbindung muss für seinen gesamten Lebenszyklus Sicherheitsupdates erhalten. Die Hersteller kommen dem bisher nur mangelhaft nach. Nicht behobene Sicherheitslücken sind ein ganz klarer Produktmangel, für die der Hersteller im Rahmen der Gewährleistung haften muss“, erklärte König. [dpa/fm]

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25 Kommentare im Forum

  1. Wieso ist das unklar? Da passiert gar nix. Das System Android
  2. AW: Auch Windows betroffen: Sicherheitslücke "FREAK" weitet sich aus Chrome wird aber auch nicht mehr bei 4.0 gefixt, hat Google erst diese Woche verkündet. Zumindest ab Mai: Google stoppt Weiterentwicklung von Chrome für Android 4.0 | heise online
  3. AW: Auch Windows betroffen: Sicherheitslücke "FREAK" weitet sich aus Meiner Meinung nach stehlen sich die Unternehmen aus ihrer Verantwortung. In der Regel bin ich kein Freund davon, zu viel gesetzlich zu regulieren, aber hier müsste umgehend eine Regelung her, finde ich. Und zwar nicht nur für Deutschland, sondern gleich für den gesamten EU-Raum! Es gibt genügend Leute, die trotz der Warnungen z.B. auch noch mit XP durch's Netz sausen, da reicht die lange Nase zeigen und ein "selbst Schuld!" seitens der Unternehmen nicht aus. Es ist und bleibt in der Verantwortung von Microsoft und Konsorten, was da an Schaden passieren kann, und da müssen die auch in die Pflicht genommen werden, oder dafür Sorge tragen, daß da eben knallhart gar nicht mehr online gegangen werden kann - und diese begrenzte Haltwertzeit auch ganz klar beim Verkauf mit angeben.
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