„Aufstieg von Netflix bedeutet nicht den Untergang des Pay-TV“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Netflix, Amazon und Co. sind die neuen Stars der TV-Branche. Dieser Eindruck entsteht zuweilen bei der medialen Berichterstattung. Doch die tatsächliche Marktbedeutung der Video-on-Demand-Dienste wird laut einer neuen Studie stark überschätzt. In Wahrheit seien diese noch keine Bedrohung für Pay-TV-Anbieter wie Sky.

Werden Video-on-Demand-Anbieter wie Netflix die klassischen Pay-TV-Anbieter wie Sky verdrängen? Wohl eher nicht, glauben die Marktforscher von Deloitte. In einer nun in Großbritannien veröffentlichten Studie haben diese den Einfluss der VoD-Anbieter auf den traditionellen Pay-TV-Markt untersucht und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Bedeutung vor allem von Netflix bislang von vielen Branchenexperten deutlich überschätzt wurde.

„Der Aufstieg von Netflix bedeutet nicht den Untergang des Pay-TV“, erklärt Paul Lee, Director für Technologie, Medien und Telekommunikation bei Deloitte. Obwohl die Branche mit Online-Streaming-Diensten in den vergangenen Jahren einen Boom erlebt hätte, würden Abo-basierte VoD-Dienste weltweit lediglich einen Prozent des TV-Marktes repräsentieren. Selbst im Pay-TV-Segment spielen entsprechende Dienste nach wie vor eine eher marginale Rolle. Erwartet werde in diesem Jahr ein weltweiter Umsatz von 6,4 Milliarden Euro, ein Anteil von nur 3 Prozent am erwarteten Umsatz der gesamten Pay-TV-Branche von 214 Milliarden Euro.
 
Laut den Marktforschern seien Video-on-Demand-Dienste wie Netflix oder Amazon Prime Instant Video bislang weniger ein Wettbewerber für klassische Pay-TV-Anbieter als vielmehr ein Ersatz für physische Filmkäufe auf DVD oder Blu-ray. Auch in den USA als Vorreitermarkt hätte der rasante Aufstieg von Netflix bislang allenfalls einen sehr geringen Einfluss auf den traditionellen Pay-TV-Markt gehabt und das, obwohl die Abonenntenzahlen der Online-Videothek innerhalb weniger Jahre von Null auf 37 Millionen gestiegen sei.
 
Bislang sei laut Paul Lee die mediale Bedeutung, die Playern wie Netflix oder Amazon innerhalb der TV-Branche zugemessen werde, deutlich größer als ihr tatsächlicher Einfluss. [ps]

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99 Kommentare im Forum

  1. Überrascht ja nicht wirklich. So lange die Mehrheit der Premieren im PayTV und einige auch im FreeTV laufen so lange dürfte es deutlich problematisch bleiben für VoD Anbieter. Klar die Selbstproduzierten Serien sind zwar schön und gut, aber selbst da wurden die Rechte teilweise ja schon verkauft. Und diese Anzahl an Selbstproduzierten Inhalten ist natürlich auch relativ wenig wenn man sie mit den Serien Premieren im Pay TV vergleicht.
  2. AW: "Aufstieg von Netflix bedeutet nicht den Untergang des Pay-TV" Die müssen einfach Aktueller werden. Wenn interessieren schon Filme die vor 5 Jahren Erschienen sind. Wenn ich schon Monatlich dafür Zahle dann möchte man ja auch das neuste vom neusten sehen. Das Potential ist da.
  3. AW: "Aufstieg von Netflix bedeutet nicht den Untergang des Pay-TV" Lass mal rechnen: Netflix alte Filme in HD: 8,99 Euro/Monat Sky Welt + (neue) Film(e) + HD: 44,90 Euro/Monat Zahlen allein reicht nunmal nicht.
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