BBC-Chef Thompson will jährlich fast 600 Millionen Euro sparen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Generaldirektor der britischen BBC, Mark Thompson, will jährlich eine halbe Milliarde Pfund (600 Millionen Euro) einsparen, um die finanziell angeschlagene Sendeanstalt zurück auf Kurs zu bringen.

Wie Thompson in einem Interview mit der Tageszeitung „Guardian“ (Montagsausgabe) betonte, sieht er das Potenzial vor allem beim Abbau von Verwaltungskosten, der strengeren Verfolgung von Gebührensündern und einer Verschmelzung von BBC News und dem Auslandsdienst BBC World Service. Der BBC-Chef betonte, nur durch diesen Sparkurs könne man seinem Programmauftrag im Rahmen des jüngst von der britischen Regierung verordneten Kostenrahmens gerecht werden.

Auch online fährt die BBC in Zukunft einen massiven Sparkurs. Ein Viertel des jährlichen Budgets werde gekürzt, sagte Thompson dem Blatt. Die größten Einsparungen, deren Höhe er nicht näher bezifferte, erhoffe er sich allerdings durch den Zusammenschluss von BBC News und BBC World Service, der bis 2014 abgeschlossen sein soll. Den Betrieb zweier weltweiter Nachrichtenoperationen könne man sich auf Dauer nicht leisten, so der Manager.

Vor sechs Wochen hatte die BBC einem Einfrieren der Rundfunkgebühren in Großbritannien bis März 2017 zugestimmt, Thompson hatte sich zunächst aber bedeckt gehalten, wie er die fehlenden Zusatzeinnahmen der kommenden Jahre kompensieren will. Auch die „Heilige Kuh“ Programm will er nicht unangetastet lassen und nannte gegenüber dem „Guardian“ Sport und US-Serien  als Haupteinsparpotenziale. Konkrete Entscheidungen würden aber erst 2011 im Rahmen eines Gesprächs unter der BBC-Spitze getroffen.

Zum Thema Personalausbau zeigte sich Thompson vorsichtig. Er sagte lediglich, die BBC müsse künftig mit einer kleineren Belegschaft als den derzeitigen 23 000 Mitarbeitern auskommen, nannte aber keine Zahlen. Der BBC-Generaldirektor versicherte aber, es würden definitiv keine TV-Sender oder Radiostationen aufgrund von „Personalmangel“ abgeschaltet.

Thompson räumte ein, der BBC stünden „ein paar harte Jahre“ bevor, zeigte sich aber zuversichtlich. Wenn man ein stabiles Einnahmen- und Ausgabenmodell konstruiere, sei es möglich, sich allen Herausforderungen zu stellen.
 
Update 7.12., 9.00 Uhr: Umrechnungsfehler in Überschrift und erstem Absatz korrigiert[ar]

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