BLM: Zukunft von DVB-T liegt im mobilen Bereich

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Siegfried Schneider, der Präsident der Bayerischen Landesanstalt für neue Medien (BLM), sieht die Zukunft der terrestrischen TV-Übertragung vor allem im mobilen Bereich. Hier könne der Mobilfunk effektiv entlastet werden, wenn Smartphones und Tablets mit einem DVB-T-Empfangschip ausgestattet würden.

Die Zukunft der terrestrischen Fernsehübertragung war eines der zentralen Themen auf der 15. Sitzung des Medienrates der Bayerischen Landesanstalt für neue Medien (BLM) am 7. Februar 2013. Laut BLM-Präsident Siegfried Schneider müssten sich die Landesmedienanstalten nach dem angekündigten DVB-T-Ausstieg von RTL mit der Frage „Weiter so oder Richtungswechsel?“ auseinandersetzen.
 
So betonte Schneider, dass sich die privaten Senderveranstalter nur dann dauerhaft auf den Verbreitungsweg einlassen würden, wenn man die Kosten für die Verbreitung dauerhaft reduzieren könne. Aus diesem Grund würden insbesondere private Veranstalter ein neues Geschäftsmodell für die Terrestrik fordern, dass im etwa vergleichbar sei mit dem von HD Plus im Satellitenbereich. Die Umsetzung sei jedoch schwierig, da beispielsweise für HDTV-Inhalte ein Umstieg auf den neuen Übertragungsstandard DVB-T2 notwenig sei, für den jedoch derzeit kaum Empfangsgeräte verfügbar sind.

Aus diesem Grund sei daher sehr fraglich, ob Privatveranstalter über 2014 hinaus an der DVB-T-Verbreitung ihrer Programme festhalten werden. Unter einem Wegfall der Privatsender würde jedoch voraussichtlich der terrestrische Verbreitungsweg insgesamt an Akzeptanz verlieren. Ein sinnvoller Strategiewechsel von Seiten der Landesmedienanstalten könne daher beispielsweise so aussehen, dass sich die terrestrische Fernsehversorgung in Zukunft stärker auf den mobilen Anwendungsbereich beschränken könnte. Laut Schneider müsse im Sinne einer hybriden Versorgung über Mobilfunk- und Rundfunknetze darüber nachgedacht werden, „ob es nicht gemeinsame Interessen zwischen den Mobilfunkbetreibern und den Rundfunkanbietern in diesem Marktsegment geben könnte“. 
 
So könnte eine wirksame Entlastung der Mobilfunknetze erreicht werden, wenn der Empfang von linearen TV-Programmen nicht über diese vermittelt werden müsste, sondern in nahezu jedem portablen Endgerät ein DVB-T-Empfangschip zur Verfügung stünde. Als Vorbild könne hier Japan dienen, wo schon ein Großteil der Smartphones und Tablets mit DVB-T-Empfangschip ausgeliefert wird. [ps]

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27 Kommentare im Forum

  1. AW: BLM: Zukunft von DVB-T liegt im mobilen Bereich SO etwas gibt es seit Jahren, ich hab so ein Telefon mit DVB-T Tuner drin. Es bringt nur alles nix, wenn RTL verschlüsseln will. Dann sind diese sämtlichen Geräte dafür nutzlos.
  2. AW: BLM: Zukunft von DVB-T liegt im mobilen Bereich Smartphones mit DVB-T Tuner gab es mal, aber leider gibt es keine aktuellen Modelle mehr. Ist schon irgendwie ein Rückschritt.
  3. AW: BLM: Zukunft von DVB-T liegt im mobilen Bereich Wieviele Dritte man empfängt ist für die meisten Zuschauer irrelevant. Wichtiger wäre eher ein gewisses Grundangebot an privaten Programmen, das sich zumindest mit dem analogen Kabel vegleichen lässt (Viva, Nick/CC, sixx, Sport1, DMAX, ...)
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