BR optimiert den Klang seiner Radioprogramme

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Besser zu verstehen, angenehmer zu hören, einfacher zu bearbeiten: Das ist die Devise vom Bayerischen Rundfunk. Dieser optimiert nun den Klang seiner Radioprogramme nach Lautheit. Bayern 2 wird mit der Umstellung beginnen.

Am 12. Juli wird der Bayerische Rundfunk die Lautheitsaussteuerung EBU R128 im Hörfunk zunächst im Programm von Bayern 2 einführen. Dank neuer Mess- und Steuerungsmethoden, die künftig die psychoakustischen Eigenschaften des menschlichen Gehörs berücksichtigen, wird der Klang des Radioprogramms harmonischer. Der BR setzt damit als eine der ersten Landesrundfunkanstalten ein Konzept um, mit dessen Hilfe die ARD bundesweit die bestmögliche akustische Qualität seiner Radioangebote erreichen möchte.

Die Umstellung umfasst vom Mikrofon bis zur fertigen Sendung die komplette Produktionskette und startet zunächst bei Bayern 2. Mit dieser Umstellung findet ein grundlegender Wechsel statt: Bisher wurden Aussteuerung und Lautstärke durch Spitzenpegelmessung und Dezibel bestimmt, nun werden auch die Lautheitsmessung und die Messgröße LUFS (Loudness Units relative to Full Scale) zum alltäglichen Werkzeug in Produktion und Sendung im Hörfunk.
 
Für die Hörer verbessert sich dadurch vor allem die sogenannte „akustische Durchhörbarkeit“. Das bedeutet, dass die Zeiten, in denen die Lautstärke am Radiogerät je nach Empfinden nachgeregelt werden musste, nun der Vergangenheit angehören. Frank Lott, Hauptabteilungsleiter Produktion und Sendung im Hörfunk, betonte: „Die Lautheitsmessung EBU R128 bringt einen echten Gewinn für die Radiohörerinnen und Radiohörer. Es ist die audio-akustische Homogenität von der wir so überzeugt sind, verbunden mit dem Ziel, das Hörerlebnis zu optimieren.“
 
Die EBU-Empfehlung R 128, die im Fernsehen bereits zur Internationalen Funkausstellung 2012 deutschlandweit eingeführt wurde, liegt der neuen Lautheitsaussteuerung beim BR zugrunde. Dieses Konzept soll nun auch im Radio schrittweise umgesetzt werden. SWRinfo hat im April 2015 erstmals für ein Radioprogramm in Deutschland die Lautheitsaussteuerung eingeführt. Die anderen ARD-Landesrundfunkanstalten wollen nun nachziehen und sich nach und nach auf das neue Verfahren umstellen, um ihren Hörern einen optimalen Hörgenuss zu ermöglichen.
 
Nach Bayern 2, der als erster Sender der ARD-Anstalt umfassend nach den neuen Loudness-Messmethoden und Aussteuerungsrichtlinien arbeitet, sollen bis Jahresende alle weiteren Hörfunkwellen folgen. Bayern 1, Bayern plus und BR Heimat starten dabei am 28. Juli, während im Herbst dann nacheinander B5 aktuell, Bayern 3 und Puls sowie bis Ende des Jahres auch BR-Klassik umgestellt werden sollen. [ag]

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19 Kommentare im Forum

  1. AW: BR optimiert den Klang seiner Radioprogramme Lautheit - in der Umgangssprache findet man so ein Wort nicht. Meinen die Lärmbelästigung?
  2. AW: BR optimiert den Klang seiner Radioprogramme Darum gehts aber nicht. Es geht um LUFS (Loudness Units relative to Full Scale) Also alles relativ zum "digitalen" Vollpegel. Wie "laut" es dann wirklich ist, hängt von deiner Anlage ab.
  3. AW: BR optimiert den Klang seiner Radioprogramme DAS ist wiederum missverständlich - in Wirklichkeit geht es (so war mal die Absicht) um möglichst gleiche "Lautheits-Wirkung" zwischen Programmen und Sendern beim Umschalten, damit einem nicht "die Ohren wegfliegen". Für Satelliten-TV-Fans immer wieder schön bei arabischen TV-Programmen zu "erleben". Wer es genauer wissen will: Wikipedia hilft, einfach das Stichwort "R128" eingeben...
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