BSkyB-Filmrechte auf den Prüfstand – neue Regularien?

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die britische Wettbewerbskommission erwägt Schritte, um die Dominanz des Pay-TV-Riesen BSkyB (Sky Digital) im Filmbereich einzuschränken. Die Kommission will im nächsten Monat über neue regulatorische Vorgaben für Spielfilme entscheiden.

Die Pay-TV-Konkurrenten BT und Virgin Media verlangen nach Informationen der Tageszeitung „Guardian“ (Montagsausgabe) eine Neuregelung, welche die Rechte des Satellitenbetreibers beim Filmeinkauf einschränkt. Die beiden Wettbewerber begründen ihre Ansprüche darauf, dass BSkyB andere Anbieter durch Exklusivverträge vom Markt fernhalte und die Wettbewerbsfähigkeit einschränke.
 
Nach Ansicht der Wettbewerbskommission verlangt der Medienriese zu viel Geld für die Weitergabe der Spielfilmrechte an Dritte. Dies würde die Konkurrenz davon abhalten, flexibel zu agieren und so nachhaltig in das marktwirtschaftlicheTauziehen um Filmrechte eingreifen zu können.

Neben den Exklusivrechten an Sportereignissen verfüge der Murdoch-Konzern über langfristige Abkommen mit sechs großen Hollywoodstudios, die überdies zu unterschiedlichen Zeit auslaufen. Das mache es für Konkurrenten wie British Telecom und Virgin Media schwierig, mit eigenen Verhandlungen Paroli bieten zu können. Bereits im Februar hatte die Ofcom in einer 83-seitigen Untersuchung BSkyB einen Missbrauch seiner Marktmacht vorgeworfen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
 
Zudem könnten andere Bezahlanbieter aufgrund der von BSkyB abgerufenen hohen Preise für Drittrechte ihr Spielfilmangebot kaum wirtschaftlich vermarkten, so der „Guardian“. Zwar dürften Unternehmen wie BT und Virgin  Hollywood-Streifen innerhalb von nur 45 Tagen nach Kinostart anbieten. Dieser Schritt bleibe jedoch der Pay-per-View-Auswertung vorbehalten. Für klassische Filmkanäle und das Abonnentengeschäft seien teure Zukäufe unumgänglich. Die Einnahmen würden in diesem Bereich die Ausgaben für die Drittrechte nicht decken.
 
In der Vergangenheit hatten die beiden Medienunternehmen häufiger von der Competion Commission verlangt, dass diese Sky zwinge, seine Filmrechte billiger weiterzuverkaufen. Die Pay-TV-Anbieter könnten so eine größere Abonnentenbasis aufbauen und ihre Kriegskasse füllen, um damit in der Lage zu sein, gegen den Medienriesen bei der Vergabe von Filmrechten bieten zu können.
 
Die Kommission will nun Mitte August eine erste, vorläufige Entscheidung treffen, ob es im Film-Segment ähnliche Einschränkungen geben wird wie bei den Sportrechten. Einer der Ansätze sieht vor, dass es den Studios untersagt wird, sämtliche Produktionen im Rahmen eines exklusiven Output-Deals an einen einzigen Anbieter zu verkaufen. [js]

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25 Kommentare im Forum

  1. AW: BSkyB-Filmrechte auf den Prüfstand - neue Regularien? Man will also eines der besten Filmangebote Europas einschränken, damit kleine Sender es verhunzen? Bei aller Liebe, aber ich denke nicht, dass man zum Wohle und zur Zufriedenheit des Zuschauers eingreifen braucht. Natürlich werden das kleine Sender anders sehen, die würden es aber nie so präsentieren können.
  2. AW: BSkyB-Filmrechte auf den Prüfstand - neue Regularien? Anstatt Sky Movies abonniert man dann ITV Movies Film4 Premium Five Cine Und es wird garentiert teurer als bei Sky. Aber so weit denken Politiker nicht.
  3. AW: BSkyB-Filmrechte auf den Prüfstand - neue Regularien? Wenns ans eigene Fetisch geht, dann sind Monopole und brutaler Marktmissbrauch auf einmal in Ordnung, was? Dass durch die Zentralisierung am britischen Markt die Preise für PayTV künstlich hoch-, Markteinsteiger künstlich kleingehalten werden und Murdoch so seine Medienmacht weiter zu zementieren versucht ist ja wurscht, solange ein paar Abhängige ihre tägliche Dosis Hollywood kriegen, was?
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