BaWü: Kultusministerin will Computerspiele im Unterricht

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Vor nicht allzu langer Zeit war die Haltung der Behörden gegenüber Computerspielen noch mehr als skeptisch. Man erinnere sich nur beispielsweise an die „Killerspiel“-Debatte. Mittlerweile die Diskussion jetzt wieder in eine andere Richtung.

Fachleute wollen in Baden-Württemberg Computerspiele im Unterricht einsetzen. Computerspiele hätten großes kreatives Potential für den Unterricht und könnten Schüler aktivieren und motivieren – das ist eines der Ergebnisse der Fachveranstaltung „Edutain Me 4.0 – Games im Schulunterricht“, die in Stuttgart stattfand.

Zugegen waren unter anderem Dr. Susanne Eisenmann, Kultusministerin des Landes, Medienpädagogen, Lehrer und Praktiker. Der Plan beinhalte jedoch nicht nur technische Herausforderungen – noch mehr Schulen müssten in den nächsten Jahren ans Breitbandnetz angeschlossen werden – auch Lehrkräfte müssten in diesem Bereich fortgebildet werden.

Das baden-württembergische Kultusministerium wolle neue Wege gehen, so Ministerin Eisenmann. Sie zeigte sich generell offen für den Einsatz digitaler Lehrmittel, mahnt jedoch auch an, dass sie sinnvoll eingesetzt werden müssten.

Die Qualifikation, um solche Mittel im Unterricht zu nutzen, sei keineswegs eine Altersfrage. „Die jungen Referendare nutzen privat die digitalen Medien und Geräte, aber haben in ihrem Studium nicht gelernt, wie man sie sinnvoll im Unterricht einsetzen kann“, so die Lehrerin Stefanie Wössner, die auf der Tagung von ihren positiven Erfahrungen berichtete.

Ein hilfreicher Schritt sei zum Beispiel das Einführen eines Prüfsiegels, welches für den Unterricht geeignete Spiele kennzeichnet. So sollten unter anderem kommerzielle Interessen ausgeschlossen werden. [jk]

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8 Kommentare im Forum

  1. Ich empfehle für den Religionsunterricht "Far Cry 5". Da geht es unterhaltsam gegen militante Sekten zu. Und die Schüler können methodisch ihre Geschicklichkeit beim Kampf gegen so Zeugs unter Beweis stellen. (y)
  2. Ich empfehle den Entdeckermodus von Assassins Creed Origins! YouTube Noch nie hat Lernen so viel Spaß gemacht! Ich kann vor allem die Aquädukt-Tour empfehlen, wobei auch die Färber und das Bier brauen sehr interessant sind.
  3. Die sogenannte Fachveranstaltung war ein "Trickfilmfestival" (!), die Teilnehmer an der Diskussion eine Ministerin (die bestimmt gerade aus einer Schulklasse kam), der Präsident der Landesanstalt für Kommunikation (auch gerade aus der Klasse auf die Bühne) und dann drei Anbieter von Unterrichtsmaterialien (Lobby at its best) und eine Dame des Baden-Württembergischen Handwerkstags - vermultich weil "handwerken wie spielen" ist. Wenigstens gab es ab 18 Uhr einen Umtrunk. Wie wäre es eigentlich mal wieder mit BÜCHERN und spannenden Informationen, erzählt von LEHRERN? Bei uns gab es das in den 70ern/80ern tatsächlich, hat Spaß gemacht und man hat viel gelernt. Heute ist es wohl am Besten, wenn die Schüler - jeder für sich alleine - vor dem Bildschirm hocken, keine Kommunikation mehr haben und man Fragen nicht mehr verbal, sondern nur noch durch antippen beantwortet. Und da wundert man sich, warum die heutige Generation bereits kaum mehr in der Lage ist, fernab von WhatsApp und Co. zu kommunizieren. Einfach umfassbar.
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