„Babylon Berlin“ erst im Pay-TV, dann im Ersten

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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„Babylon Berlin“ startet nächste Woche. Die Serie läuft erst bei Sky, später dann in der ARD. Obwohl das Erste einen mehr als doppelt so großen Anteil an den Produktionskosten trägt, wie „Der Tagesspiegel“ vorrechnet. Die Rechnung scheint trotzdem für beide Parteien aufzugehen.

Am 13. Oktober startet der Pay-TV-Sender Sky die Serie „Babylon Berlin“. Die Serie ist eine, in der Form noch nie dagewesene Kooperation des deutschen Pay-TV mit dem öffentlich-rechtlichen Free-TV. Etwa ein Jahr später können dann die Zuschauer die Serie auch im Ersten sehen. Die Finanzierung der 16-teiligen Serie würde eigentlich eine andere Reihenfolge erwarten lassen, wie „Der Tagespiegel“ kürzlich vorechnete.

Insgesamt soll die Produktion demnach 40 Millionen Euro gekostet haben. Neben zwölf Millionen der ARD und den fünf Millionen von Sky kamen weitere zwölf Millionen über Fördermittel und elf Millionen über Beta Film, wo man als Rechteinhaber über den internationalen Vertrieb zurück verdienen möchte und auch wird.

Dem Bericht nach sei dieser auch schon sehr gut angelaufen. Schon wenige Tage nach der Pay-TV-Premiere wird die Serie am 16. Oktober dann noch auf dem Rechtehandelsmarkt Mipcom in Frankreich einem Fachpublikum vorgestellt. Dort wird sich herausstellen, ob die Koproduktion weitere ausländische Abnehmer findet und somit eine noch bessere Refinanzierung der aufwendigen Serie möglich ist.

Sky hat mit seiner Beteiligung nur die Pay-TV-Rechte an „Babylon Berlin“ erworben, während die ARD über ein umfangreiches Rechtepaket für das frei empfangbare Fernsehen inklusive Wiederholungen und die Mediathek verfügt. Nach Angaben der ARD würden die Zuschauer dieses System bereits durch Kinoproduktionen kennen. Da sind die Filme dann auch erst für ein Jahr oder länger exklusiv im Kino und Pay-TV zu sehen und können erst danach von den beteiligten Sendern ausgestrahlt werden.

Beide Seiten betonten die Wichtigkeit der Kooperation bei derartigen Mammut-Projekten. Wenn auch Sky nur zu einer Kooperation bereit war, wenn sie auch das Erstausstrahlungsrecht bekämen. Aber auch die Sky-Premiere und nicht unwahrscheinliches, illegales Streaming der Serie schrecken die ARD nicht ab. Bei der Free-TV-Premiere von „Ziemlich beste Freunde“ hätten später bei der ARD, trotz der Ausstrahlung im Pay-TV ein Jahr vorher, noch mehr als acht Millionen Menschen vor dem Bildschirm gesessen.

Die ARD jedenfalls will auch in Zukunft an der Koproduktionsgemeinschaft von ARD Degeto, Sky, X Filme und Beta Film festhalten. Zukünftig sollen auch noch weitere neue Drehbücher und Projekte entwickelt werden. [dpa/jk]

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