Bayerisches Fernsehen will jünger werden

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Mit dem neuen Programmschema und dem neuen Namen zielt der Bayerische Rundfunk auch auf eine Verjüngung seines Fernsehpublikums ab. Dabei darf der öffentlich-rechtliche Sender allerdings nicht seinen Sparkurs aus dem Auge verlieren.

Im April kommt der Bayerische Rundfunk (BR) mit einer umfassenden Reform daher: Inhaltlich geht das dritte Programm mit einem neuen Programmschema an den Start, das den Fokus stärker auf Bayern legen will, optisch wird die Veränderung durch einen neuen Namen sichtbar: So wird zum 11. April aus dem Bayerischen Fernsehen „BR Fernsehen“. Gleichzeitig will der BR jedoch sein Publikum verjüngen.

Im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ erklärte Reinhard Scolik, seit 1. März neuer BR-Fernsehdirektor, künftig mehr junge Zuschauer vor die Bildschirme locken zu wollen. Bisher liegt das Durchschnittsalter der BR-Zuschauer bei 66 Jahren – das soll nun aber gesenkt werden. „Wenn wir den Gesamtaltersschnitt an sechzig Jahre heranrücken, dann haben wir es richtig gemacht“, so Scolik im Interview mit der „FAZ“.
 
Um auch die Unter-50-Jährige zu erreichen, will der neue neue Fernsehdirektor der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt neue Formate ins Bayerische Fernsehen holen, konkrete Pläne dazu hat er auch schon: „Factual Entertainment, also Servicethemen in erzählerischer Form“, wie er der „FAZ“ sagte. Die Sendungen, die das dritte Programm der ARD in Zukunft zuliefert, sollen sich vor allem für die eigenen Zuschauer rentieren. Dabei setzt Scolik auf „Projekte, die wir auch in der Zweitverwertung in Bayern gut brauchen können“.
 
Für die Verjüngungskur, die der neue BR-Fernsehdirektor umsetzen will, steht ihm allerdings weniger Geld zur Verfügung, denn der BR muss kräftig sparen. Zwar fährt die Rundfunkanstalt nach eigenen Angaben schon seit Jahren einen Sparkurs, der Rechnungshof offenbarte bei der kürzlich abgeschlossenen Finanzprüfung jedoch ein gigantisches Haushaltsloch.
 
Daraufhin hatte der BR-Verwaltungsdirektor Albrecht Frenzel die Verschärfung des Sparkurses angekündigt, so würde es bis 2025 weitere Einschnitte bei Personal und Programm geben. Scolik erhofft sich derweil große Effekte von neuen trimedialen Strukturen. Die sollen dafür sorgen, „dass möglichst viel Geld frei wird fürs Programm“. Getestet wird das trimediale Angebot derweil bei dem jungen BR-Sender Puls, der auch dem gemeinsamen Jugendkanal von ARD und ZDF, der am 1. Oktober nach langer Planung an den Start gehen soll, zuarbeitet. [kw]

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23 Kommentare im Forum

  1. Ich hatte bis jetzt auch den Eindruck das der Sender BF ausschließlich für Rentner gemacht ist.
  2. Ich verstehe das nicht! Die reden alle vom Sparen. Was machen die nur mit den Fernsehgebühren?
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