Bayern: Nun doch Verbot für regionale Werbung nationaler Sender

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Bayern unterstützt nun doch das Verbot von regionaler Werbung nationaler Sender. Die Debatte wurde ausgelöst, weil regionale Medien um ihre finanzielle Existenz hätten fürchten mussten, wenn große Sender wie ProSieben regionale Werbeverträge abschließen dürften.

Bayern unterstützt jetzt doch ein regionales Werbeverbot für nationale Fernsehsender. Das Verbot soll zum 1. Januar 2016 in Kraft treten. Die Staatsregierung komme damit den Bitten und Notrufen vieler Zeitungsverlage entgegen, sagte Staatskanzleichef Marcel Huber (CSU) am Dienstag am Rande einer Kabinettssitzung in München.

Noch vor drei Wochen hatte Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) erklärt, sie sei gegen ein Verbot. Stattdessen wollte sie ausloten, wie regionale Verlage und Sender Kooperationen mit größeren Medienunternehmen eingehen können. Dabei sei aber „keine einvernehmliche Lösung zum Ausgleich der unterschiedlichen Interessenlagen gefunden“ worden, erklärte die Staatskanzlei.
 
Das Bundesverwaltungsgericht hatte im Dezember entschieden, dass ProSieben künftig in verschiedenen Regionen zur selben Zeit unterschiedliche Werbespots zeigen darf. Die Rundfunkkommission der Bundesländer schlug daraufhin vor, dies im Rundfunkstaatsvertrag zu verbieten. Bei der Ministerpräsidentenkonferenz im März verhinderte Bayern aber ein solches Verbot. Die bayerischen Zeitungsverleger warfen der Staatsregierung daraufhin vor, regionale Medien im Stich zu lassen. Den Zeitungen und regionalen Radiosendern im Freistaat entstehe dadurch ein Millionenschaden. [dpa/ag]

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3 Kommentare im Forum

  1. AW: Bayern: Nun doch Verbot für regionale Werbung nationaler Sender Ist wie der Horst Seehofer. Der dreht sich mit seiner Meinung auch ständig wie eine Fahne im Wind. Und dann erst die Ilse, oje, eine Ankündigungsministerin die erst einen 10 Punkte-Plan braucht und dann trotzdem nichts dabei gescheites rauskommt.
  2. AW: Bayern: Nun doch Verbot für regionale Werbung nationaler Sender Aber wenn die regionale Werbung bereits Bestandteil der Zulassung ist, kann ein künftiges Verbot doch gar nicht darauf angewendet werden!
  3. AW: Bayern: Nun doch Verbot für regionale Werbung nationaler Sender In der heutigen Zeit gibt's bei YouTube nicht mehr nur regionale Werbung, sondern auch ganz personalisierte Werbung. Da die Grenzen zwischen Internet und Fernsehen immer mehr verwischen und bei Angeboten wie Entertain oder Zattoo gar nicht mehr vorhanden sind, ist eine Ungleichbehandlung komplett widersinnig. Aber die zukunftsängstigen Zeitungsverleger bekommen leider immer noch jeden Schwachsinn durch, solange sie noch laut genug jammern. Die Zeiten ändern sich. Und eine Beschränkung des Privatfernsehens nur auf nationale Werbung ist eine Lösung aus dem vorigen Jahrhundert. Ich würde mich aber ehrlich gesagt nicht wundern, wenn als Alternative ein Verbot auf regionale Werbung bei YouTube durchgesetzt wird. Dazu werden dann bestimmt auch noch Ladenöffnungszeiten für Amazon eingeführt.
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