Beim Dortmunder „Tatort“ ist blutiger „Zahltag“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Bei Ermittlungen im Rockermilieu kämpft der Dortmunder „Tatort“-Kommissar Faber wieder auf eigene Faust und bringt so auch die Kollegen gegen sich auf. So kommt es am Ende zu einem doppelten Showdown.

Rocker, Mafia, Tote und die Dienstaufsicht stellen die Dortmunder „Tatort“-Kommissare auf eine harte Probe. Am Ende sieht Hauptkommissar Faber (Jörg Hartmann) im Krimi „Zahltag“ an diesem Sonntag (20.15 Uhr) im Ersten schwarz. Eine Rocker-Faust trifft ihn mitten ins Gesicht. Verdient hat er es, könnte der Zuschauer meinen.
 
Dass Rocker keine Waisenknaben sind, erfährt der Psycho-Kommissar schon beim ersten Kontakt im Clubhaus der „Miners“. Nach provozierenden Sprüchen drückt ihm der vierschrötige Vize-Präsident das Messer an den Hals. Bönisch (Anna Schudt) zieht die Waffe.
 
Aber was macht der gerade aus der Haft zurückgekehrte Präsident? Hält er die Fäden im Club noch in der Hand oder hat sein Stellvertreter das Zepter übernommen?

Vorausgegangen ist eine wilde Schießerei in der Innenstadt. Ein Kurier der Miners wird absichtlich überfahren. Es geht um den Inhalt seines Rucksacks. Der schwer verletzte Rocker zieht seine Pistole und eröffnet das Feuer auf seine Angreifer. Aber er hat keine Deckung. Dutzende Schüsse fallen Tag. Es gibt Tote, darunter ein Passant. Es bleiben nicht die einzigen Leichen am „Zahltag“.
 
Für spitzfindige Zuschauer lohnt es sich, der Frage nachzugehen: Wieso fuhr der Rocker auf seinem Motorrad eigentlich ohne Vorfahrt zu haben blindlings über die Kreuzung, um dann voll von dem Geländewagen erwischt zu werden? Lebensmüde dürfte auch ein Rocker nicht sein. Da hat wohl die Regie etwas nachgeholfen, um es zum Vollcrash kommen zu lassen.
 
Angesichts der Dramatik fällt der Regieeingriff kaum ins Gewicht. Schon setzt Faber zum Alleingang an und setzt den Rockerpräsidenten unter Druck, während im Präsidium die Dienstaufsicht auf ihn wartet. Kollege Kossik (Stefan Konarske) hatte ihm nach einem früheren Fall die Aufsicht auf den Hals gehetzt. Er macht Faber für den Tod eines jungen Senegalesen verantwortlich.
 
Auch im Kampf gegen die Rocker setzt sich Faber wieder über alle Konventionen hinweg und brüskiert die Kollegen – offenbar einmal zu viel. „Unser Team ist im Arsch“, stellt Faber trocken fest. Aber der Kommissar bleibt bei seiner Linie: „Lieber den Job verlieren, als seinen Charakter.“
 
Faber steigt dem Rocker-Präsidenten immer mehr auf die Füße. Als das nicht zieht, versucht er, ihn als Informanten zu gewinnen. Doch es gibt noch eine Wende und den Showdown unter den Rockern. Auch bei der Dienstaufsicht fällt eine Entscheidung. Im Kommissarsteam dürfte es wohl nächstes Jahr Veränderungen geben.

[Wolfgang Dahlmann/buhl]

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3 Kommentare im Forum

  1. Die Handlung des Dortmunder Tatorts wird immer mehr zur Nebensache. Die Haupthandlung ist die innere völlige Zerstörtheit des Ermittlerteams. Kommissar Faber kann man eigentlich nur aus dem Verkehr ziehen. Aber es ist ja TV und da müssen die Typen so schräg sein. Um so schräger um so besser. Mir persönlich ist das deutlich zu überzeichnet. Außerdem war die Handlung nicht abgeschlossen. Das Ganze scheint ein Fortsetzungskrimi zu werden. Mit Daumen hoch tu ich mich schwer. Eher so ein "waagerecht".
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