Bester Empfang im Kabel

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Digitale Kabelreceiver in den Kabelnetzen

Inzwischen ist das hochauflösende Fernsehen auch in den Kabelnetzen auf dem Vormarsch. Wir erklären, was auf der technischen Seite zu beachten ist, und stellen Receiver vor.

Kabelkunden werden meist als die anspruchsvolleren Kunden dargestellt. Ein Kabelanschluss bedeutet geringen Installations- und Wartungsaufwand und erspart einem die oftmals störende Satellitenantenne auf dem Dach. Doch Kabelanschluss bedeutet auch, dass innovative TV-Ideen häufig das heimische Fernseherlebnis erst spät oder gar nicht bereichern. Bestes Beispiel ist die Einführung von hochauflösendem Fernsehen, wie es inzwischen auch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten anbieten. Millionen Kabelkunden mussten praktisch bis zur letzten Minute darauf hoffen, dass es mit den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver in HD klappt. Doch inzwischen kann ein Großteil der Kabelkunden HDTV genießen – zumindest theoretisch.
 
Um hochauflösendes Fernsehen auch in allen Details genießen zu können, benötigen Sie einen modernen Flachbildfernseher mit „HD ready“- oder Full-HD-Siegel sowie einen HD-fähigen, digitalen Kabelreceiver. Zudem muss der Kabelanschluss digitaltauglich sein, damit das digitale TV-Signal anliegen kann. Dies ist nur in entsprechend ausgebauten Netzen möglich. Die meisten Hauskabelanlagen sind digitalfähig.
 
Aus der Kabeldose an der Wand gelangt gleichzeitig ein analoges wie digitales TV-Signal in das Fernsehgerät oder die Set-Top-Box. Diese Zusatzboxen werden dann benötigt, wenn der Fernseher über keinen integrierten DVB-CDigitaltuner verfügt oder der Kabelanbieter den Einsatz eigener Boxen voraussetzt. In letzterem Fall kann es passieren, dass der im Fernseher eingebaute Tuner nicht zum Einsatz kommen kann.

Der richtige Receiver

Im digitalen Kabel-TV-Netz werden die öffentlich-rechtlichen Sender nicht grundverschlüsselt eingespeist. In manchen (meist kleineren) Kabelnetzen werden auch einige TV-Sender unverschlüsselt übertragen. Diese können dann von sogenannten Free- To-Air-Receivern, also Geräten, die ohne integrierte Verschlüsselungssysteme auskommen, empfangen werden.
 
Doch meist sind weitere digitale Zusatzangebote – anders als beim Satellitenempfang deutschsprachiger Sender – kostenpflichtig. Das ist auch einer der größten Hemmschuhe im Kabelnetz. Viele Nutzer sind nicht gewillt, für den TV-Empfang in leicht besserer Qualität zu den bereits erhobenen Grundgebühren ein zusätzliches Entgelt zu entrichten.

Verschlüsselung entscheidet

Bei der Anschaffung einer Set-Top-Box für den Empfang digitaler Fernsehsender müssen mehrere Dinge berücksichtigt werden. Zunächst muss geklärt werden, welches Senderpaket für Sie interessant ist. Schauen Sie viele Spielfilme oder TV-Serien, interessieren Sie sich für Dokumentationen oder Sport oder reichen etwa die öffentlich-rechtlichen Sender aus? Sehen Sie überwiegend die Öffentlich-Rechtlichen, benötigen Sie lediglich einen digitalen Kabelreceiver, der bei neueren Geräten oft im Fernseher integriert ist. Um private Sender zu schauen, schalten Sie auf den analogen Tuner zurück. Diese Lösung kostet Sie keine zusätzlichen Gebühren.
 
Möchten Sie auch private Sender in störungsfreiem, digitalem Bildformat sehen, wird es komplizierter. Die Kabelnetzanbieter setzen auf eigene Lösungen, die sich allesamt auf den DVB-C-Standard stützen. Oftmals werden die privaten Senderpakete, ähnlich wie bei der Pay-TV-Senderkette Sky (das – falls es im Kabelnetz anliegt – direkt über Sky bezogen werden muss), verschlüsselt ausgestrahlt. Möchte man diese sehen, sind zusätzliche Gebühren fällig. Um diese Zusatzpakete zu empfangen, benötigen Sie einen Kabelreceiver mit der Möglichkeit, Bezahlfernsehen zu entschlüsseln. Achten Sie beim Kauf darauf, dass es sich nicht nur um ein HD-fähiges Gerät handelt, sondern dass es auch mit dem Decodieren verschlüsselter digitaler TV-Kanäle zurechtkommt.
 
Die einzelnen Kabelnetzprovider (bis auf Kabel Deutschland) bieten ihren Kunden eigene HDTV-taugliche Kabelreceiver an. Diese sind speziell auf den Einsatz im jeweiligen Kabelnetz vorbereitet und kommen mit den spezifischen Verschlüsselungsverfahren zurecht. Die Empfänger sind angepasste Seriengeräte und oft auch separat, wenngleich mit leicht verändertem Funktionsumfang, erhältlich. Gegen eine monatliche Gebühr oder einen Kaufpreis kann man sie direkt beim Kabelanbieter bekommen.
 
Der Markt hält außerdem eine Reihe alternativer Endgeräte bereit. Dazu zählen auch Fernsehapparate, in denen Digitaltuner integriert sind. Wichtig ist, dass die Geräte – sofern Bezahlfernsehen gebucht werden soll – mit den im Kabelnetz eingesetzten Verschlüsselungssystemen zusammenarbeiten. Die Zahl der passenden Receiver reduziert sich danach erheblich.
 
Kommen weitere Anforderungen, etwa eine digitale Videorekorderfunktion, hinzu, sind nur noch wenige Kandidaten im Rennen. Im Idealfall verfügt der Digitalreceiver über ein Common Interface. In dieses lässt sich ein separat erhältliches Zusatzmodul (CI-Modul) einstecken, das die Verbindung zur Smartcard herstellt. Das CI-Modul muss nur das jeweils eingesetzte Verschlüsselungssystem unterstützen, die Smartcard kann daraufhin das Programm freischalten.

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