Bildtuning mit Panasonic: Die TV-Neuheiten 2012

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Trotz eines schwierigen Geschäftsjahres 2011 ließ es sich Panasonic nicht nehmen, dem europäischen Publikum sämtliche Produktneuheiten des TV-Bereichs in Hamburg zu präsentieren. Ob LED-LCDs in XXL oder Geschwindigkeitsrekorde bei der Bildverarbeitung: An Überraschungen mangelt es dem TV-Lineup 2012 nicht.

Panasonic beschreitet 2012 erstmals keine getrennten Wege im LED-LCD- und Plasma-Sektor, sondern bietet beide Bildtechnologien in XXL-Bilddiagonalen an. Konkret bedeutet dies: Entscheiden Sie sich für LED-LCDs aus den diesjährigen Serien mit der Ziffer 5 im Namen (Versionsnummer 4 wurde übersprungen, da diese in Japan allgemein als Unglückszahl gilt), haben Sie die Wahl zwischen 32, 37, 42, 47 und 55 Zoll Bilddiagonale.
 
Die verkürzte Angabe „IPS-Paneltechnologie“ hat zunächst für Verwirrung gesorgt, denn eigentlich zeichnet Panasonic die eigenen LCD-Panel mit dem Zusatz Alpha aus. Hier können wir aber Entwarnung geben: Panasonic stellt auch die Großformat-LCD-Panel in Eigenregie her, womit mindestens die Qualität der DT30/DT35-Serie des Vorjahres erreicht werden sollte. Schöner denn je

Die Rahmen der aktuellen DT50- und WT50-Modelle sind kaum noch sichtbar, die Fernseher grazil wie nie und die Rahmen sowie Standfußkonstruktion schmückt nicht Kunststoff, sondern Metall – für uns waren die LED-LCD-Modell die optischen Highlights des neuen Panasonic-TV-Portfolios.
 
Die Bildverarbeitung wird trotz 200-Hertz-Panel mit 1600 Hertz angegeben: Die seitlich angebrachten LED-Leisten werden innerhalb von 8 Segmenten in Sekundenbruchteilen ein- und ausgeschaltet (Scanning-Backlight), was durch den exzessiven Einsatz dieser Technik eine optimale Bewegtbildschärfe garantiert. Dem Helligkeitsverlust wirkt Panasonic durch die Optimierungen des IPS-Panels entgegen.
 
Ein Vergleich mit Samsungs letztjähriger LED-LCD-Serie brachte auch in der Praxis Gewissheit: Auch wenn die Herstellerangabe utopisch erscheint, dürfte Panasonic mit den DT50- und WT50-Modellen sogar das fantastische Bewegtbildschärfeniveau der letztjährigen DT30/DT35-Serie übertreffen und somit in absolute Referenzgefilde vorstoßen. Die IPS-Technologie bietet zudem eine ausgeglichene Reaktionszeit über sämtliche Helligkeitsstufen hinweg, sodass Sie von störenden Verwischeffekten bei bestimmten Grau- und Helligkeitsstufen verschont bleiben.
 
Nicht ganz optimal zeigte sich die Ausleuchtung und Schwarzdarstellung einiger Modelle: Gerade bei Wintersportübertragungen konnten leichte Schatten ausgemacht werden und während der Filmwiedergabe erschien Schwarz, besonders im Vergleich zu den neuen Plasma-TVs, eher Dunkelgrau – hier bleibt abzuwarten, wie sich die Serienmodelle in einem Test schlagen.Panasonic zeigt Größe

Das Designkonzept der bis 65-Zoll-Bilddiagonale erhältlichen Plasmamodelle konnte uns auf den ersten Blick überzeugen: Die XXL-TVs wirken nochmals graziler als im Vorjahr, durch die schmalen Rahmen und flache Bauform glaubt man zunächst, einen LED-LCD zu erblicken.
 
Panasonic entschied sich im Gegensatz zum Vorjahr allerdings für eine optisch deutlich auffälligere Metallblende, die sich um den kompletten Rahmen zieht. Das Problem: Bei Lichteinfall reflektiert die Metallumrahmung deutlich stärker als der Rest des Fernsehers und sticht regelrecht hervor, ist die Deckenbeleuchtung ungünstig ausgerichtet, wird die Lichtquelle gar zielgerichtet zum Sitzplatz reflektiert.
 
Davon abgesehen kann die einheitliche Glasfront der VT50-Serie wieder einmal mit hochwertiger Anmutung punkten – ein etwas weniger verspielter Rahmen wäre in unseren Augen aber mehr gewesen. Am Ende zählt aber die Technik und hier können wir sogleich drei positive Nachrichten überbringen: Im direkten Vergleich mit den VT30-Modellen des Vorjahres konnte die höhere Bildhelligkeit überzeugen, statt den Stromverbrauch nochmals zu senken, steckte Panasonic dieses Jahr alle Energie in die Bildbrillanz, sodass auch 3D-Inhalte hell genug erscheinen sollten. Plasma mit 2500 Hertz

Mit der Angabe 2500 Hertz sorgt Panasonic derzeit für Aufsehen, war doch bislang 600 Hertz das Maß der Dinge bei den hauseigenen Plasma-TVs. Dahinter verbirgt sich allerdings kein Quantensprung, der über Nacht geboren wurde, sondern eine stetige Evolution bei der Zündung der Plasmazellen, die nun auch marketingtechnisch in den Vordergrund gerückt wird.
 
Panasonic ermittelt die Angabe im Übrigen nicht durch die Summierung unterschiedlicher Panel- und Backlight-Faktoren, sondern bestimmt innerhalb eines aufwändigen Messverfahrens das Abklingverhalten der Plasmazellen. Je nachdem, welche Farbe und Helligkeit diese erzeugen, fällt das Nachleuchten unterschiedlich aus. Panasonic ermittelte innerhalb der Messungen den schlechtesten Wert von 0,4 Millisekunden (was umgerechnet 2500 Hertz entspricht), d.h. besonders helle Pixel leuchten exakt diese Zeit nach, bis die nächste Bildinformation umgesetzt wird.
 
In der Praxis kennen alle Plasmabesitzer das Phänomen, dass bei schnell bewegenden Objekten gelbgrüne Doppelkonturen auftreten können. Mit den neuen Plasma-TVs wird es möglich sein, dieses Problem bis zur absoluten Unkenntlichkeit zu reduzieren – wir konnten selbst mit der Nasenspitze am Display keine farbigen Nachzieher mehr erkennen.
 
Der dritte große Vorteil im Vergleich zum Vorjahr betrifft die Darstellung dunkler Bildinhalte: Wurde Panasonic von uns im Vorjahrestest für eine unruhige Darstellung gerügt (schwarzgraue Bildinhalte zeigten verstärktes Pixelflirren), so können wir auch in diesem Punkt Entwarnung geben: Im helligkeitsreduzierten Kinomodus erweitert Panasonic die Darstellung von ehemals knapp 6000 auf nun rund 24000 Helligkeitsabstufungen, was deutlich mehr Bildruhe verspricht und das Pixelflirren bis zur sichtbar mindert.
 
Natürlich erwarten Kinobegeisterte auch eine Steigerung der Schwarzdarstellung, doch in diesem Punkt waren die Demos noch nicht vollends überzeugend: Obwohl der Kontrastfilter verbessert wurde und die Schwarzdarstellung tiefer als im Vorjahr ausfallen wird, bleibt abzuwarten, inwieweit sich Pioneers KRP-Plasmaserie den neuen Panasonic-Modellen in diesem Punkt geschlagen geben muss. Wir drücken zudem die Daumen, dass die ärgerlichen Farbdecodingfehler der Vorjahresmodelle ausgemerzt werden.Panasonic lässt Taten sprechen

Wie kaum ein anderer Hersteller steht bei Panasonic die Bildqualität trotz neuer Designausrichtung und Smart-TV-Funktionen im Vordergrund und im Gegensatz zu manch anderem Anbieter bleibt  keine technische Nachfrage unbeantwortet.
 
Die Preise für die neuen Modelle wurden zwar noch nicht enthüllt, allerdings werden die unverbindlichen Preisempfehlungen nochmals geringer als im Vorjahr ausfallen – Bildqualität war somit noch nie so günstig wie dieses Jahr.
 
Die bisherigen Stärken, wie die mustergültige Bewegtbildschärfe, ist nach wie vor das Aushängeschild der neuen LED-LCD- und Plasma-Modelle und gerade die anstehenden Sport-Highlights des Sommers sind wie geschaffen für die messerscharfe Abbildung der Panasonic-TVs 2012. Schon jetzt ist sicher: An diesem Referenzniveau wird sich die gesamte Flachbild-TV-Konkurrenz messen lassen müssen.
Panasonics WT50 und VT50 im Faktencheck
[Christian Trozinski]

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