Bitkom: Neues Energielabel für TV-Geräte zeigt Folgekosten auf

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Fernseher verbrauchen laut einer aktuellen Veröffentlichung des Branchenverbandes Bitkom durchschnittlich ein Fünftel weniger Strom als noch vor zwei Jahren. Dabei schwanken die Werte je nach Hersteller um bis zu 50 Prozent bei gleicher Bildschirmgröße.

Trotz vieler neuer Funktionen und größeren Bildschirm-Diagonalen verbrauchen die Flachbildfernseher fast ein Fünftel weniger Strom als noch vor zwei Jahren, so der Hightech-Verband in einer am Montag verbreiteten Mitteilung. „Vor allem moderne Technologien wie LED und moderne Plasma-Displays verbessern die Energieeffizienz“, berichtete Ralph Haupter vom Bitkom-Präsidium. Das sei um so bedeutender, weil als Faustregel ein Drittel der Anschaffungskosten während der typischen Lebenszeit eines TV-Geräts zusätzlich an Stromkosten anfalle.

Laut Marktforschungsunternehmens GfK verbrauchen die Modelle aus dem Jahr 2010 durchschnittlich 192 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Dabei ging das Unternehmen von einer täglichen Nutzung von vier Stunden pro Tag aus und einem zusätzlichen Stromverbrauch von zwanzig Stunden durch den Standby-Betrieb. 2008 benötigten die Geräte laut GfK noch durchschnittlich 240 Kilowattstunden pro Jahr. Die Ersparnis sei zwar vom eigenen Stromtarif abhängig, könne aber pauschalisiert mit 12 Euro pro Jahr veranschlagt werden, hieß es.

Wichtiger für den eigenen Geldbeutel sei aber nicht der durchschnittliche Verbrauch der Geräte, sondern das tatsächliche Modell des Fernsehers. Bei verschiedenen Herstellern schwankt der Energieverbrauch laut GfK um bis zu 50 Prozent bei gleicher Bildschirmgröße und ähnlicher technischer Ausstattung.
 
„Da der Energieverbrauch etwa ein Drittel der gesamten Kosten des Fernsehers ausmacht, kann ein teureres und energieeffizienteres Modell über die gesamte Nutzungsdauer günstiger sein als ein vermeintliches Schnäppchen“, so Haupter. Wesentlich effizienter als früher sollen heute die Flachbildfernseher mit einer Bildschirmdiagonalen von mehr als 40 Zoll arbeiten. Diese kämen im Vergleich zu 2008 heute mit etwas weniger als zwei Drittel des Stroms bei besserer Qualität aus. Dennoch bleibe die Faustregel bestehen: Je größer der Fernseher, desto höher der Energiebedarf.

Spätestens ab dem 30. November 2011 kann jeder Kaufinteressent die Sparsamkeit seines Wunschmodells anhand des neuen Energielabels erkennen und in die Kostenkalkulation mit einbeziehen. Das im Handel auf den Geräten platzierte Label soll die wichtigsten Verbrauchsinformationen ausweisen, wie es auch bei Kühlschränken und Waschmaschine der Fall ist. Zur schnellen Orientierung für den Käufer werden Effizienzklassen von A bis G vergeben, wobei A das Optimum darstellt.(DIGITAL FERNSEHEN berichtete)[mho]

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2 Kommentare im Forum

  1. AW: Bitkom: Neues Energielabel für TV-Geräte zeigt Folgekosten auf "Dennoch bleibe die Faustregel bestehen: Je größer der Fernseher, desto höher der Energiebedarf." Und genau das ist das Problem: Das neue Energielabel wird ja sicher den Verbrauch in Relation zur Bilddiagonale angeben. Sprich: ein 55 Zöller darf mehr verbrauchen als ein 40 Zöller und bekommt womöglich trotzdem ein "A" als sparsames Gerät, gegenüber einem Konkurrenzprodukt mit selber Bildgröße. Nur finde ich das falsch. Bilddiagonalen von über 42 Zoll sind einfach Luxus. Früher war bei der Bildröhre schon bei 80 Zentimeter schluss. Daher sollten so übermäßig große Fernseher gar kein "A" bekommen dürfen.
  2. AW: Bitkom: Neues Energielabel für TV-Geräte zeigt Folgekosten auf Interessant wäre zu wissen wie gemessen wird. Eine Messung z.B. bei 10% grau und einer Helligkeit von 10 Lumen/qm würde nichts bringen, da die reale Nutzung anders aussieht. Eine Messung bei realen Bedingungen (Wohnzimmer mit normaler Helligkeit) würde die Plasma-Technik schlecht stellen. Dies ist von der Industrie nicht gewollt, da sonst die Rendite gefährdet wird. Glaubhaft sind die Werte nur, wenn eine unabhängige Stelle das Messverfahren festgelegt hat.
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