Blu-ray der Woche: „Spartacus – Gods of the Arena“

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Bild: © Auerbach Verlag
Bild: © Auerbach Verlag
Nach „Blood And Sand“ ist vor „Blood And Sand“ – ein Prequel um genau zu sein, denn die Handlung der im Anschluss an die erste Serien-Staffel erschienene Miniserie „Gods Of The Arena“ wurde vor Spartacus‘ Eintreffen in „Blood And Sand“ angesiedelt.

Der Protagonist ist Anfangs ein selbstverliebter Egomane, der sich gerne selbst in Szene setzt und es liebt, seine Gegner unter Publikumsjubel zu enthaupten. Gannicus (Dustin Clare) ist der geborene Star der Arena. Er ist wendig, muskulös, geschickt mit dem Schwert und von so eingeschränktem Verstand, dass ihm das Morden Spaß bereitet. In Wirklichkeit ist er natürlich nur ein Werkzeug Batiatus‘ (John Hanna), dem Sohn des Arenaleiters. Batiatus möchte seine Machtposition mit Gladiatorenkämpfen sichern, kann sich derzeit aber noch nicht gegen Tullius (Stephen Lovatt), den vorherrschenden Ränkeschmieder der Gegend behaupten. Auch Ex-Xena-Darstellerin Lucy Lawless ist wieder als Lucretia mit von der Partie, um Batiatus in die Position zu bringen, die er zu Beginn der Hauptserie bekleidet.
 
Weitere bekannte Gesichter sind der Nubier Oenomaus (Peter Mensah), der von dem alten Sklaven-Trainer Doctore (Temuera Morrison) zum neuen Doctore gemacht wird. Spartacus‘ Verbündeter Crixus (Manu Bennett) bekommt hier mit Gannicus seinen ersten großen Gegner, mit dem er eine Art kämpferischer Hass-Liebe teilt und sich später aber zu einem echten Kumpel-Typ entwickelt. Die Serie wäre komplett geistlos, wenn sich der Hauptcharakter nicht weiterentwickeln würde. Weil sich Gannicus und Stinkstiefel Batiatus diesen Posten teilen müssen, wird der Zuschauer Zeuge von gleich zwei Metamorphosen: Der Menschwerdung des einen und der Wandlung zur Bestie des anderen. Beide Entwicklungen sind gegensätzlich und finden doch Rücken an Rücken statt. Beide gehen Liebschaften mit verführerischen Frauen ein und setzen sich der Gefahr aus, „verwundbar“ zu werden.

Den meisten Spaß an der Serie haben all jene, die die erste Staffel von „Blood And Sand“ bereits kennen, denn hier werden die Weichen gestellt für alle späteren Ereignisse. Ansonsten handelt es sich exakt um die gleiche Art von intriganter Story, die die Serie so beliebt macht.
 
Gepfeffert sind die sechs Folgen mit viel unnötiger Gewalt (Höhepunkte auf diesem Gebiet haben meist etwas mit destruktiven Bearbeitung eines Gesichts zu tun), mit für die Handlung irrelevantem Sex (Warum eigentlich nicht?) und der ein oder anderen tragischen Wendung. Nach Anspruch brauchen Sie hier nicht zu suchen, aber wer erwartet schon dergleichen, wenn er eine Serie mit dem Beinamen „Gods Of The Arena“ anschaltet. Rom in gnadenlos schönem HD

Besonderes Augenmerk verdient die makellose Optik, deren Kontrast und Schärfe unglaublich gut korrelieren. Das staubige, in Sepiatönen gehaltene Bild glänzt mit sauberen Konturen, plastischen Kontrasten und hochwertigen Spezialeffekten (Blut, Blut, Blut). Die Hauttöne sehen trotz aller Verfremdung rosig und gesund aus, sodass wir ein fast perfektes Bild bekunden können. Durch die Magie des modernen 5.1-Sounds befindet sich der Zuschauer direkt in der Arena, praktisch in der ersten Reihe. Die Effekte sind ordentlich voneinander abgegrenzt und sehr gut auf die Surround-Kanäle verteilt worden.
 
Durch den schlauen Dynamik-Einsatz kommt ein weiterer Spannungsfaktor hinzu, sodass Sie aufpassen müssen, nicht mitzujubeln, wenn unten in der Arena wieder die menschenverachtenden Spiele beginnen. Die Extras befinden sich auf der dritten Disc und umfassen über eine Stunde filmischen Zusatzmaterials. Wer in seinem Wohnzimmer aktuelles 3D-Equipment zu stehen hat, der kann sich das finale Gemetzel sogar als einzelne, stereoskopische Sequenz anschauen.Die Wertung

 

 

FILMINHALT: 7 von 10


 
TECHNIK: 9 von 10
 
BILDQUALITÄT: 9,5 von 10
Kommentar: Hier wird der visuelle Qualitätsanspruch an Serien komplett ausgeschöpft. Die Stilisierung zum „300“-artigen Sepia-Bild sorgt für minimalen Punktabzug.
 
TONQUALITÄT: 8,5 von 10
Kommentar: Auch für die Ohren wird einiges geboten. Selbst das hintergründige Stöhnen der ekstatischen Zuschauerinnen der Gladiatorenkämpfe ist verortbar.

 

 


Kurzfazit: Der zweifelhafte „Aufstieg“ des widerlichen Batiatus‘ zum Arena-Leiter ist ein amüsantes Bühnenstück mit viel Pomp.


 
BONUSMATERIAL: 6 von 10

Infos zur Blu-ray


 
Genre: Action/Drama | Originaltitel: Spartacus – Gods Of The Arena | Land/Jahr: US/2011 | Vertrieb: 20th Century Fox Home | Bild: MPEG-4, 1.78:1 | Ton: DTS-HD MA 5.1 | Regie: Jesse Warn u.a. | Darsteller: John Hannah, Dustin Clare, Lucy Lawless| Laufzeit: 330 min. | Wendecover: ja | Anzahl Discs: 3 | FSK: ab 18 Jahre | Start: 09. November 2012
 
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[Falko Theuner]

Bildquelle:

  • Inhalte_Blu-ray_Artikelbild: © Auerbach Verlag

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