BluNote-Café: À la carte

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Caravaggio, Marco Polo, La Gazzetta und weitere

Eine gute Komposition lebt von dem Wechselspiel aus feinen Violinen-Pizzikati und imposanten Bläsercrescendi, von dem Unterschied zwischen fein nuancierter Percussion und ohrenbetäubenden Beckenschlägen. Die präzise Klangdarstellung der HD-Tonformate ermöglicht eine gebührende technische Umsetzung dieser Dynamik und erweist sich somit als perfektes Medium für Opern oder sonstige Darbietungen klassischer Musik. Fest installierte Bühnenkameras ermöglichen überdies ein gestochen scharfes Bild. Wir freuen uns, Sie auch heute wieder im BluNote-Café begrüßen zu dürfen. Genießen sie mit uns eine erstklassige Darbietung verschiedener Bühnenstücke.

Caravaggio

In „Caravaggio“ wird die Geschichte eines italienischen Künstlers des 16. und 17. Jahrhunderts erzählt, dessen Werke nicht unumstritten waren. So stieß seine realistische Menschendarstellung sowohl auf Bewunderung als auch auf Skepsis. Caravaggios Kunst war geprägt von Tod und Schrecken und wirkte zugleich unglaublich lebendig. Genau diese Eigenschaften setzte der italienische Choreograf Mauro Bigonzetti in einem Bühnenstück um, aufgeführt vom Berliner Staatsballett.

Die Inszenierung findet auf einer minimalistischen Bühne ohne jegliche Kulissen statt. Wichtiger Bestandteil der Performance ist jedoch die Beleuchtung, die hier sehr gezielt und effektvoll zum Einsatz kommt. Am wichtigsten ist dabei der Kontrast zwischen tiefschwarzem Hintergrund und den hell beleuchteten Körpern der Tänzer. Das Wechselspiel zwischen Licht und Schatten wird durch die sehr gute Bildqualität bestens dargestellt – während man Muskulatur und Mimik der Akteure im Vordergrund detailliert wahrnehmen kann, versinkt der Rest der Bühne in Finsternis oder zwielichtige Gestalten befinden sich im Halbdunkel zwischen den zwei Welten. Einzig im Schnittstudio hätte man etwas mehr Sorgfalt walten lassen können. Eine Ballettaufführung verlangt zwar nicht nach atemberaubenden Kamerafahrten und rasanten Schnitten, etwas mehr Kreativität hätte der Produktion jedoch nicht geschadet.

Das Highlight der Scheibe ist der hervorragende Sound, der in 7.1 (!) als PCM-Spur vorliegt. Die großartige Performance der Staatskapelle Berlin wurde samt all ihrer Dynamik eingefangen. Laut und leise stellen hier das akustische Gegenstück zu Licht und Schatten des Bühnenspiels dar.
In der Bonussektion befinden sich zwei Bildergalerien mit künstlerischen Fotos aus der Vorbereitungsphase des Stückes. Mit angenehmer Musikuntermalung entsteht das romantische Flair der Theaterwelt – Kenner werden dieses unscheinbare Feature zu schätzen wissen. Hinzu kommt eine rund halbstündige Dokumentation in HD.

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