Bluetooth – älter als gedacht und wichtiger denn je

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Die Bluetooth Special Interest Group (SIG) feiert ihr 20-jähriges Bestehen, Grund genug einmal in die Geschichte und Zukunft der Funktechnologie zu werfen.

Bevor Bluetooth in jedem Handy oder Laptop war, setzte die Industrie auf Infrarottechnik, um kabellos Daten zu übertragen. Doch die Technik hat einen entscheidenden Nachteil: Es muss Sichtkontakt zwischen Sender und Empfänger bestehen. Deshalb gab 1994 Ericsson eine Machbarkeitsstudie in Auftrag, die einen funkbasierten Ersatz für Kabelverbindungen finden sollte.

Die Studie verlief positiv und so gründeten 1998 Ericsson, Nokia, IBM, Toshiba und Intel die Bluetooth Special Interest Group (SIG). Sie arbeitete den Standard aus und legte bzw. legt bis heute die verbindlichen Spezifikationen fest. Aktuell sind über 33.000 Mitgliedsunternehmen Teil der Organisation und Bluetooth ist kaum aus der modernen Welt wegzudenken. Immer wenn es um drahtlose Verbindungen auf kurzen Distanzen ankommt, dann wird auf diesen Standard gesetzt.
 
So führt Mark Powell, Executive Director der Bluetooth SIG, aus: „Seit ihrer Erfindung hat sich die Bluetooth Technologie kontinuierlich weiterentwickelt, um mehr Wege anzubieten, wie sich Dinge vernetzen können. Bluetooth-Verbindungen treiben Innovation an, und Innovation schafft bedeutende neue Märkte. Ob es um Verbindungen für Audio-Streaming, zur Steuerung von Wearables, dem Nachverfolgen von Assets oder um die Automatisierung von Gebäuden geht, Bluetooth war stets und wird weiterhin die innovative Kraft sein, die neue Märkte im Konsumbereich, im gewerblichen und industriellen Sektor schafft.“
 
Für das Jahr 2018 gehen Prognosen davon aus, dass fast vier Milliarden Bluetooth-Geräte ausgeliefert werden, wenn man Konsum-, gewerbliche und industrielle Märkte zusammenfasst. So wird die Technologie in 2,3 Milliarden Smartphones, Tablets und PCs integriert sein, die 2018 ausgeliefert werden.
 
Unter den Geräten der Audio- und Unterhaltungsbranche werden wohl 1,2 Milliarden Bluetooth-fähig sein. Beim Automobil-Markt rechnet die Bluetooth Special Interest Group, dass 86 Prozent aller 2018 ausgelieferten Fahrzeuge auf den kabellosen Standard setzen. 
 
Extrem wichtig ist Bluetooth für den Markt der Connected Devices. Denn das 2010 eingeführte Bluetooth Low Energy (LE) stellt eine Grundlage für vernetzte Geräte dar. Prognosen erwarten, dass 2018 rund 780 Millionen Bluetooth-fähiger Geräte ausgeliefert werden. Durch die Vernetzung von Milliarden von Alltagsgeräten und als Grundlage für die Erfindung zahlloser neuer Geräte hilft Bluetooth Technologie dabei, das Internet of Things von einer Vision in die Realität zu verwandeln.
 
Und wer sich schon immer gewundert hat, warum Bluetooth Bluetooth heißt, hier die Erklärung: Der Name geht auf den Wikingerkönig Harald Blauzahn zurück. Er soll für seine Kommunikationsfähigkeit bekannt gewesen sein, etwas, was man den Wikingern nicht unbedingt zutraut. Allerdings sollte Bluetooth nur der Codename für die entwickelte Technik sein. Doch mangels Alternativen entschied man sich, Bluetooth auch als Markennamen zu verwenden. 

[tk]

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7 Kommentare im Forum

  1. Blauzahn hat leider zu kurze Reichweite. Relevant bei Kopfhörern -abseits von Mobilphonen - oder andere von Reichweite profitierender Hardware.
  2. eine größere Reichweite kostet aber auch mehr Strom, was gerade bei Kopfhörern nicht gewünscht wird. Mir reichen die 1-2m Reichweite vollkommen aus.
  3. Reichweite ist bei BT explizit nicht gewünscht, sonst würde sich alles stören. Allerdings ist mit aktuellen BT-Versionen und Markenprodukten eine Reichweite in verschiedenen Zimmern möglich.
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