Bremer „Tatort“-Kommissare schnüffeln im Müll

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Nach dem Mord an einem Müllmann müssen die Bremer „Tatort“-Kommissare ihre Spürnasen diesmal tief in die Abfallwirtschaft stecken. Doch statt Antworten zu finden, treffen sie auf eine Mauer des Schweigens. Die eingeschworene Gemeinschaft, zu der viele Ex-Häftlinge gehören, hält fest zusammen und schreckt auch vor Gewalt nicht zurück, wie die Kommissare schnell merken.

Ein zwielichtiger Bewährungshelfer, dubiose Machenschaften der Müllbranche und ein falscher Täter, der seine jungen Müll-Kumpels schützen will, stehen im Mittelpunkt des neuen Bremer „Tatorts“. Die Folge unter dem Titel „Alle meine Jungs“ strahlt die ARD am Sonntag (20.15 Uhr) aus. Hauptkommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel) und ihr Partner Kommissar Nils Stedefreund (Oliver Mommsen) müssen eine Mauer des Schweigens durchbrechen, um langsam Licht ins Dunkel zu bringen.
 
Zunächst ist da ein Müllmann, der mit seinem Müllwagen im Gelände verunglückt. Er stirbt an seinen Stichverletzungen. Doch wer ist der Täter? In dem Entsorgungsunternehmen arbeiten viele ehemalige Knackis – eine eingeschworene Gemeinschaft mit eigenen Gesetzen. Betreut werden sie alle von „Papa“, einem Bewährungshelfer, der für die ermittelnden Kommissare schwer zu durchschauen ist. In seinem Büro ist er nie anzutreffen, sein Arbeitsplatz ist in einem Restaurant.
 
Brutale Prügelszenen und Auseinandersetzungen in gedämpften Licht fesseln den Zuschauer, eine passende Musik unterstützt dies noch. Auch Stedefreund kommt nicht ungeschoren davon. Überhaupt gehen die Müllwerker nicht gerade zimperlich miteinander um. Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten.

„Alle meine Jungs“ hat wieder Regisseur Florian Baxmeyer inszeniert. Es ist bereits sein achter Bremer „Tatort“. Mit der Folge „Brüder“ am 23. Februar erreichte er die bislang beste Quote für Radio Bremen mit 10,18 Millionen Zuschauern. Bleibt abzuwarten, ob die neue Folge ähnlich erfolgreich abschneidet. „Meiner Meinung nach sollten sich die öffentlich-rechtlichen Sender nicht so sehr an den Quoten orientieren“, sagt Sabine Postel. „Wir müssen mutiger und innovativer werden.“
 
Der „Tatort“ gilt als das Flaggschiff der ARD. „Als ich anfing als Kommissarin in den 90er Jahren, da war der ‚Tatort‘ etwas ganz besonderes. Das war ein Ritterschlag, wenn man da mitmachen durfte“, sagt Postel.
 
Inzwischen gibt es aber viele neue Krimi-Serien. Die Schauspielerin sieht das auch kritisch. „Ich sehe die Gefahr, dass wir momentan in Krimiformaten versinken.“ Man dürfe nicht vergessen, dass jede Story schon „hunderttausend Mal“ erzählt worden sei. „Da immer einen neuen Kick und immer neue Figuren zu erfinden, ist sehr schwer.“ Sie hoffe, dass es durch diese Reizüberflutung nicht irgendwie so endet „wie mit Koch- und Talkshows und die Zuschauer am Ende sagen: Bitte nicht schon wieder einen Krimi“, sagt Postel, die seit 1997 die „Tatort“-Kommissarin Inga Lürsen spielt. „Alle meine Jungs“ ist die 30. Episode aus Bremen.

[Vera Jansen/fm]

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15 Kommentare im Forum

  1. AW: Bremer "Tatort"-Kommissare schnüffeln im Müll Oh ja freue mich schon besonders drauf der Tatort aus der schönsten Stadt Deutschlands ! frankkl
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