Bruttowerbemarkt: TV verbucht Plus – WM wenig relevant

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der deutsche Werbemarkt hat im ersten Halbjahr ein Wachstum von 4,6 Prozent verzeichnet. Vor allem in die klassischen Medien sind brutto 12,1 Milliarden Euro investiert worden. Dagegen hat die Frauen-WM zurückhaltende Werbetreibende erlebt.

 Demnach wuchs der deutsche Werbemarkt im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr um 4,6 Prozent beziehungsweise 533 Millionen Euro auf insgesamt 12,1 Milliarden Euro an. „Die Entwicklung des Bruttowerbedrucks ist in den ersten sechs Monaten 2011 insgesamt stabil verlaufen“, erklärte Ludger Wibbelt, Geschäftsführer von Nielsen Media Research am Mittwoch. Nachdem der Bruttowerbemarkt bereits im ersten Quartal ein Plus von 4,5 Prozent verzeichnet habe, habe das zweite Quartal mit einem Plus von 4,7 Prozent noch eine Nuance besser abgeschlossen.
 
Alle klassischen Medien, mit Ausnahme der Zeitungen, konnten ein Werbeplus verzeichnen. Auf Fernsehwerbung entfielen 5,1 Milliarden Euro. Das entspricht einem Wachstum von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zeitungen verloren vor allem aufgrund geringerer Werbeinvestitionen von Bekleidungsindustrie und Handelsketten.

Im Rahmen der Auswertung analysierte Nielsen auch die Werbeaktivitäten rund um die Frauenfußball-WM in Deutschland. Insgesamt wurden knapp 60 Millionen Euro, die sich direkt oder indirekt auf das Turnier bezogen, ermittelt. Damit bleiben die Damen weit hinter den Werten während der Fußballl-WM der Herren 2006 zurück. Insgesamt wurden damals im ersten Halbjahr 562 Millionen Euro investiert – ein Unterschied von über einer halben Milliarde Euro.
 
Da Frauenfußball in der öffentlichen Wahrnehmung weniger präsent sei, agierten die Medientreibenden vermutlich zurückhaltender, äußerte Wibbelt eine Vermutung. „Dennoch zeigen die aktuellen Zuschauerzahlen, dass die Frauen-Fußball-WM durchaus attraktive Werbeumfelder bietet“, so der Geschäftsführer.
 
Ein großes Plus verzeichnete der Bereich der Unternehmenswerbung. Hier stiegen die Investitionen mit 104 Millionen Euro auf 338 Millionen Euro an. So lancierten etwa Esprit und Procter & Gamble groß angelegte Imagekampagnen. Auch die Autoindustrie konnte ihr Werbevolumen mit 61 Millionen Euro auf 759 Millionen ausbauen. So steigerte Seat sein Gesamtwerbevolumen im 13 Millionen Euro, Toyota um 12 Millionen Euro und Opel um 11 Millionen Euro. Bei Gelände- und Oberklassewagen reduzierten die Unternehmen ihre Budgets.
 
Weitere hohe Einsparungen verzeichnete Nielsen bei den Handelsketten (minus 52 Millionen Euro). „Bereits im letzten Jahr haben die Handelsorganisationen erhebliche Reduzierungen ihres Werbedrucks vorgenommen und scheinen diese Werbestrategie in 2011 weiter fortzuführen“, erklärte Wibbelt. Dennoch würden in diesem Jahr einige Neuerungen in der Branche, etwa das kürzlich vollzogene TV-Debüt der Supermarktkette Penny, anstehen. [frt]

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