Bundesnetzagentur stimmt Vectoring-Ausbau der Telekom zu

5
32
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Etappensieg für die Deutsche Telekom: Im Streit um den richtigen Weg beim Breitbandausbau hat das Bonner Unternehmen nun den Segen der Bundesnetzagentur erhalten. Während die Telekom feiert, erleben die Wettbewerber einen „schwarzen Tag“.

Die Deutsche Telekom hat von der Bundesnetzagentur grünes Licht für den weiteren Ausbau der umstrittenen Vectoring-Breitbandtechnologie erhalten. Im Gegenzug habe sich die Telekom zu einer flächendeckenden Erschließung aller Haushalte in den Nahbereichen mit schnellen Breitbandanschlüssen verpflichtet und eine verbindliche Investitionszusage gegeben, teilte Telekom-Deutschlandchef Niek Jan van Damme am Freitag auf der Elektronikmesse IFA in Berlin mit. Damit könnten weitere sechs Millionen Kunden in Deutschland mit Bandbreiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde versorgt werden. „Das ist ein Supertag für Deutschland.“

Beim Vectoring werden die Daten über herkömmliche Kupferdrahtleitungen transportiert, ohne dass die bestehenden Kabel beispielsweise durch Glasfaser ersetzt werden müssen. Vectoring kann allerdings an den Kabelverzweigern prinzipiell nur von einem Anbieter durchgeführt werden. Deshalb wenden sich Telekom-Wettbewerber gegen den Einsatz dieser Technologie. Kritiker betonen außerden, dass Vectoring nicht wirklich zukunftsträchtig sei und dass der Einsatz dieser Technologie den Glasfaser-Ausbau verzögere.
 
„Heute ist ein schwarzer Tag für den zukunftsfähigen, nachhaltigen Glasfaserausbau in Deutschland“, erklärten die Branchenverbände Breko, Buglas und VATM in einer gemeinsamen Stellungnahme. Der Beschluss der Regulierungsbehörde ermögliche der Telekom ein weitgehendes Vectoring-Ausbaumonopol in den knapp 8000 Nahbereichen. „Der Nutzen für die Bürger ist denkbar gering, weniger als vier Prozent aller Festnetzanschlüsse werden neu mit 50 Megabit pro Sekunde versorgt“, erklärten die Verbände. Deutlich mehr und qualitativ besser wäre beispielsweise mit gezielter Förderung erreichbar gewesen.
 
Van Damme betonte hingegen, wenn man ausschließlich auf Glasfaser setze, dauere es viel zu lange, um Deutschland flächendeckend mit Breitbandzugängen zu versorgen. Die Telekom betreibe mit einer Streckenlänge von mehr als 400 000 Kilometern das größte Glasfasernetz in Deutschland. Allein in den vergangenen fünf Jahren habe sie 120 000 Kilometer neu verlegt.
 
Zufrieden zeigte sich van Damme mit dem Ausbau des Mobilfunknetzes. Die Telekom habe im fünften Jahr in Folge die Auszeichnung „Bestes Netz“ erhalten. 91,4 Prozent der Bevölkerung in Deutschland könne die vierte Mobilfunkgeneration LTE von der Telekom nutzen. Rund zehn Millionen Kunden nutzten bereits bei der Telekom LTE mit Geschwindigkeiten bis zu 300 Megabit pro Sekunde. [dpa/buhl]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

5 Kommentare im Forum

  1. Ich kenne allein hier in der Gegend zwei Ortschaften, in denen gar kein Mobiltelfon funktioniert, weder GPRS, noch Edge, UMTS oder LTE. Weder bei O2, D2 noch D1. Wann wird sich um so was gekümmert? Das ist in der heutigen Zeit lächerlich und untragbar.
  2. Es gibt nun mal leider auch heute Funklöcher... Vielleicht sollte man die Frage an die Mobilfunkanbieter stellen... Was das eigentliche Thema der Nachricht betrifft, ist es doch gut, dass weitere Haushalte vom Vectoring profitieren werden können.
Alle Kommentare 5 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum