Cannes: Goldene Palme an „The Tree Of Life“

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Der Siegerfilm von Cannes ist zweieinhalb Stunden lang und hoch philosophisch. „The Tree of Life“ des US-Amerikaners Terrence Malick begeistert in Cannes die Jury und gewinnt die Goldene Palme. Auch Hollywoodstar Kirsten Dunst freut sich über einen Preis.

Mit seinem epischen Drama „The Tree of Life“hat der US-Amerikaner Terrence Malick beim Filmfestival in Cannes seine erste Goldene Palme gewonnen. In dem zweieinhalbstündigen Werk mit Brad Pitt und Sean Penn verbindet der 67-jährige Regisseur die Geschichte einer Familie mit imposanten Naturaufnahmen zur Schöpfung der Erde.
 
Die Jury unter Vorsitz ihres Präsidenten Robert De Niro wählte das philosophische Werk aus 20 Filmen im Wettbewerb des wichtigsten Festivals der Welt aus. Die Entscheidung kam nicht überraschend, doch das anspruchsvolle, schwer zugängliche Epos gehörte zu den umstrittenen Filmen in der insgesamt starken Konkurrenz.
 
„The Tree of Life“ (Der Baum des Lebens) ist der fünfte Film des Regisseurs, der bei den Filmfestspielen in Cannes 1979 für „In der Glut des Südens“ bereits den Preis für die Beste Regie gewann. Zur feierlichen Preisvergabe am Sonntagabend kam Malick allerdings nicht an den Prachtboulevard Croisette – er gilt als äußerst scheu und wurde bislang nur selten in der Öffentlichkeit gesehen.

Der Grand Prix der Jury ging zu gleichen Teilen an den Türken Nuri Bilge Ceylan für „Once Upon a Time in Anatolia“ und an die belgischen Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne für „The Kid with a Bike“. Die Dardenne-Brüder wurden in den Vorjahren bereits mit zwei Goldenen Palmen geehrt – 1999 für „Rosetta“ und 2005 für „Das Kind“. Ceylan hingegen hatte in Cannes schon einmal den Großen Preis der Jury gewonnen: im Jahr 2003 für „Uzak – Weit“.
 
Hollywoodstar Kirsten Dunst, die bislang eher mit Blockbustern wie „Spider-Man“ ihre größten Erfolge feierte, freute sich über die Auszeichnung als beste Darstellerin. In dem Weltuntergangs-Szenario „Melancholia“ des vom Festival ausgeschlossenen dänischen Regisseurs Lars von Trier spielt sie überzeugend und intensiv eine junge Frau, die unter Depressionen leidet. Ihre Krankheit lähmt sie immer mehr – bis die Apokalypse durch einen heranrasenden Planeten droht.
 
Der Preis für den besten Darsteller ging an den 38 Jahre alten Franzosen Jean Dujardin für den charmanten Schwarzweiß-Film „The Artist“. Das Werk des Franzosen Michel Hazanavicius war nachträglich als Wettbewerbsbeitrag nominiert worden und begeisterte die Zuschauer: „The Artist“ ist als schwarz-weißer Stummfilm eine Hommage an das Kino vergangener Zeiten.
 
Der Drehbuchpreis ging an „Footnote“ des israelischen Regisseurs Joseph Cedar, der Preis der Jury an das Polizeidrama „Polisse“ der Französin Maïwenn. Von Triers dänischer Kollege Nicolas Winding Refn wurde für „Drive“ als bester Regisseur ausgezeichnet. Die Camera d’Or für den besten Debütfilm wurde an das Werk „Las acacias“ des argentinischen Regisseurs Pablo Giorgelli verliehen.
 
Der deutsche Filmemacher Andreas Dresen war bereits am Samstag für sein Krebsdrama „Halt auf freier Strecke“ mit dem Hauptpreis der renommierten Nebenreihe „Un certain regard“ geehrt worden. [Aliki Nassoufis]

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