Checkliste für Digitalaufrüstung

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Analogabschaltung naht!

Das für den Satellitenempfang historische Datum 30. April 2012 nähert sich in großen Schritten! Nur etwa ein halbes Jahr wird es analoges Satellitenfernsehen noch geben. Selbst wenn während der letzten Monate schon viele ihre Anlagen für den Digitalempfang fit gemacht haben, so sind es längst noch nicht alle, die sorglos in die Flimmerkiste schauen können. Es ist also wichtig zu handeln, und zwar jetzt!

Wie wir aus Gesprächen wissen, besteht mitunter eine Scheu, die Digitalumrüstung in Angriff zu nehmen. Schließlich kostet diese ja eine Stange Geld, da man neben neuen Gerätschaften vor allem teure Technikerstunden bezahlen muss. Tatsächlich lässt sich die Umrüstung meist mit wenigen Handgriffen selbst bewerkstelligen. Sie erfordert nicht einmal großes Insiderwissen.
 
Bin ich von betroffen?
 
Zuerst sollten Sie herausfinden, ob Sie überhaupt von der Analogabschaltung betroffen sind. Dazu gibt es einen simplen Test, den man mit dem Videotext in Sekundenschnelle durchführen kann. ARD und ZDF sowie die Sender der RTL- und Pro-Sieben-Sat-1-Gruppen bieten dafür im Videotext einen besonderen Service an, den Sie auf Seite 198 aufrufen können. Steht dort „Sie empfangen Ihre Fernsehprogramme bereits digital… Für Sie besteht kein weiterer Handlungsbedarf“, sind Sie von der Analogabschaltung nicht betroffen und müssen keine weiteren Vorkehrungen treffen.
 
„Wenn Sie diese Seite sehen… empfangen Sie Ihre Fernsehprogramme analog“, weist darauf hin, dass dringender Handlungsbedarf gegeben ist. Selbst wenn Sie gerade analog empfangen, heißt das noch lange nicht, dass Ihre gesamte Sat-Anlage nur für Analogempfang ausgelegt ist, denn seit der zweiten Hälfte der 90er Jahre ist digitaltaugliches Empfangsequipment allgemein üblich, besonders was den LNB im Brennpunkt der Schüssel betrifft. Damit beschränkt sich die Digitalaufrüstung meist lediglich auf das Austauschen des Receivers.

LNB kontrollieren

Zuerst sollten Sie den LNB auf seine Digitaltauglichkeit prüfen. Dazu hilft ein Blick auf dessen Typenschild. Seit rund 15 Jahren ist der sogenannte Universal-LNB üblich. Die entsprechenden technischen Daten lauten: Empfangsbereich: 10,7 bis 12,75 Gigahertz (GHz); Zwischenfrequenzen: 9,75 und 10,6 GHz. Finden Sie am LNB folgende Hinweise: „Universal“, „10,7–12,75“ oder „9,75/10,6“, dann haben Sie bereits einen geeigneten LNB installiert. Ein Austausch ist somit nicht erforderlich.
 
Seit rund zehn Jahren sind auch Mehrteilnehmer-LNB weit verbreitet. Diese verfügen über zwei, vier oder sogar acht Buchsen, an die Sat-Receiver direkt angeschlossen werden können. Auch ein solcher LNB muss am Typenschild zumindest einen der zuvor genannten Hinweise tragen. Da es sich dabei um keine genormten Schreibweisen handelt, können die Angaben etwas variieren.

Multischalter digitaltauglich?

Multischalter kommen bei größeren oder sehr alten Mehrteilnehmeranlagen zum Einsatz. Ein Multischalter ist ein Bindeglied zwischen LNB und den daran angeschlossenen Receivern. Dazu einige Grundlagen: Der Frequenzbereich, der für die Übertragung von digitalem Satellitenfernsehen genutzt wird, ist in vier gleich große Teilbereiche gegliedert. Da der Receiver stets nur einen dieser vier Bereiche verarbeiten kann, gibt er dem LNB vor, welchen Frequenzbereich er gerade für das von Ihnen ausgesuchte Programm benötigt, um es empfangen zu können.

Wird eine Satellitenposition empfangen, muss der Multischalter über vier Sat-ZF-Eingänge verfügen, denn auch vom multischaltertauglichen LNB kommen vier Leitungen. Sehr alte und für Digitalempfang nicht mehr geeignete Multischalter haben nur zwei LNB-Eingänge. Sie sind beispielsweise mit „SAT A“ und „SAT B“ beschriftet. Ein weiteres Merkmal von Multischaltern, die für den Digitalempfang ungeeignet sind, ist die fehlende Stromversorgung. Digitaltaugliche Modelle sind entweder über ein externes oder ein bereits eingebautes Netzteil mit Strom zu versorgen.

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