Mit dem Raummodul Tiangong-1 verfolgt die aufsteigende Raumfahrtnation China ehrgeizige Pläne. Im Sommer soll nun erstmals ein Astronautenteam zum „Himmelpalast“ fliegen.
Wie die Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag berichtete, soll das Raumschiff Shenzhou 9 zwischen Juni und August unter anderem drei Astronauten zum bereits im All fliegenden Raummodul Tiangong-1 (Himmelpalast) bringen. Das Team solle dann die Raumfähre Shenzhou 9 (Magisches Schiff) an das Raummodul koppeln.
Das sei eine weitere Chance für China, die Ankopplungstechnik zu testen, berichtete Xinhua mit Verweis auf einen Sprecher von Chinas Programm für Bemannte Raumfahrt. Zudem sollen die Astronauten in der Raumstation leben und Experimente ausführen. Sollte alles gelingen, wäre das Projekt ein weiterer Schritt für China auf dem Weg zum Bau einer Raumstation, die um 2020 fertig sein soll.
Erst im September vergangenen Jahres hatte eine chinesische Rakete das Weltraummodul Tiangong-1 in seine Umlaufbahn gebracht. Zwei Monate später wurde das unbemannte Modul Shenzhou 8 per Fernsteuerung an das Raummodul angekoppelt. Shenzhou 8 brachte später unter anderem eine deutsche Experimentieranlage namens Simbox zurück zur Erde, die 17 biologische und medizinische Experimente enthielt.
Die Zusammenarbeit sei „schon heute eine Erfolgsgeschichte“, hatte Projektleiter Markus Braun vom Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) der Nachrichtenagentur dpa in Peking damals gesagt. Die Forschung mit China habe „große Perspektiven und ein großes Potenzial“. Mit dem ersten erfolgreichen Rendezvous im All war China nach den USA und Russland zur dritten Nation aufgestiegen, die ein solches Ankoppeln beherrscht.
China hatte bereits 2003 einen Astronauten ins All geschickt. Zum ersten Weltraumspaziergang eines chinesischen Astronauten, auch Taikonaut genannt, kam es im September 2008. [dpa/rh]
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