Christian Bale – „Der beste Schauspieler seiner Generation“

0
393
Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com

Er war Batman, Boxer und Serienmörder – Chrsitian Bale gilt als einer der Top-Schauspieler in Hollywood. Kurz vor seinem 40. Geburtstag wurde er erstmals als Hauptdarsteller für einen Oscar nominiert. Es ist eine Geschichte über Männerbrüste, Spaßverderber und Schauspielerei.

Die Plauze war echt. 20 Kilogramm nahm Christian Bale für seine Rolle als schmieriger Trickbetrüger in dem Film „American Hustle“ zu. „Daran merke ich, dass ich älter werde“, gab der Hollywood-Star in der Zeitung „USA Today“ zu. „Ich habe vorher gesagt, dass ich das Gewicht innerhalb von zwei Monaten wieder verlieren werde. Aber ich arbeite immer noch daran und es ist schon mehr als sechs Monate später. In meinen frühen 20ern hätte ich dafür zwei Monate gebraucht und gut ist.“
 
Aber der körperliche Einsatz hat sich gelohnt: Bale ist für die Rolle erstmals als Hauptdarsteller für den Oscar nominiert – und findet sich zu seinem 40. Geburtstag am Donnerstag (30. Januar) ganz oben auf der Karriereleiter wieder. Und immerhin habe seine 2005 geborene Tochter Spaß mit seinem Übergewicht gehabt, erzählt Bale. „Sie hat immer meinen Bauch angestupst und gesagt: „Du hast Männerbrüste, Papa! Schau mal! Brüste, Brüste, Brüste!“ Sie hatte da wirklich Riesenspaß mit.“

Der 1974 in Wales geborene Bale gilt schon seit langem als einer der besten Verwandlungskünstler Hollywoods. Sein Vater war Unternehmer, seine Mutter Artistin. Die Eltern hielt es nie lange an einem Ort, und Bale zog es schon früh vor die Kamera. Schon als Kind spielte er in Werbespots mit. Mit 13 bekam er seine erste große und preisgekrönte Rolle in dem Steven Spielberg-Film „Das Reich der Sonne“. Einige Jahre später ließen sich Bales Eltern scheiden, und er zog mit seinem Vater nach Los Angeles.
 
Es folgte ein Film nach dem anderen, darunter Erfolge wie „Betty und ihre Schwestern“ an der Seite von Winona Ryder, Kirsten Dunst und Claire Danes. Sein Verwandlungstalent wurde aber erst in den Jahren danach so richtig deutlich: Erst überzeugte er als Psychopath in „American Psycho“, dann nahm er für die Rolle eines abgemagerten Maschinisten in „The Machinist“ 30 Kilo ab, bevor er sich für eine dreiteilige Batman-Reihe wieder einen Superheldenkörper antrainierte. Zwischendurch drehte er auch noch das Boxerdrama „The Fighter“, für das er 2011 je einen Oscar und Golden Globe als bester Nebendarsteller bekam.
 
Aber auch wenn Bale unumstritten in Hollywoods Top-Riege gehört, hat es der Superstar bislang trotzdem geschafft, sich und sein Privatleben aus dem Rampenlicht zu halten. „Ich werde niemals für mich selbst Werbung machen“, sagte er der „USA Today“. „Ich werde immer versuchen, die Filme nach vorne zu bringen und ihnen zu helfen. Aber ich sehe es einfach als nicht angebracht an, für mich selbst Werbung zu machen. Das ist einfach falsch.“
 
Skandale? Paparazzi-Fotos? Homestorys? Gibt es alles nicht. Bekannt ist lediglich, dass Bale seit fast 15 Jahren mit dem früheren Model Sibi Blažić verheiratet ist und die beiden eine Tochter haben. Ganz selten erzählt er in Interviews von ihr – so wie die Geschichte mit den Männerbrüsten – ansonsten ist noch nicht einmal ihr Vorname bekannt.
 
„Man weiß nichts über sein Privatleben“, sagt auch der Regisseur Scott Cooper, der im vergangenen Jahr den Thriller „Out of the Furnace“ mit Bale gedreht hat. „Deswegen ist es viel leichter, ihm den Stahlarbeiter oder Bruce Wayne oder den Boxer Dicky Eklund abzunehmen, denn man weiß nichts über seine Familie, seine Kinder, wo er seinen Kaffee holt, wo er einkaufen geht, all diese Sachen.“ Eine Sache verrät Cooper aber über seinen Star. „Er lebt völlig unter seinen Verhältnissen, will überhaupt nicht beeindrucken mit irgendetwas. Er fährt ein zehn Jahre altes Auto.“
 
Für den laut Cooper „besten Schauspieler seiner Generation“ zählt nur der Job an sich. Dafür gibt Bale alles, aber mehr will er von sich auch nicht preisgeben. Das hat ihm bei manchen Menschen den Ruf eines pedantischen Spaßverderbers eingebracht, aber Bale widerspricht. „Eine Sache über mich, die die Menschen häufig überraschend finden, wenn sie sie hören, ist, dass ich auf dem Set ein absoluter Kicherer geworden bin. Wenn ich einmal anfange zu lachen, kann ich nicht mehr aufhören.“[Christina Horsten/hjv]

Bildquelle:

  • Inhalte_Kino_Artikelbild: © Romolo Tavani - Fotolia.com

0 Kommentare im Forum

Alle Kommentare 0 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum