Curiosity könnte irdische Keime auf den Mars bringen

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Bild: © jim - Fotolia.com
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Setzt Curiosity die ersten irdischen Lebensformen auf dem Mars aus? Forscher haben Bedenken, dass Teile des Marsrovers irdische Keime mit sich tragen könnten. Ein Überleben in der unwirtlichen Marsumgebung wäre laut NASA jedoch äußerst unwarscheinlich.

Der Marsroboter Curiosity könnte einem Medienbericht zufolge Wasser auf dem Roten Planeten verunreinigen. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa habe vor dem Start des Forschungsroboters nicht alle Geräte sterilisiert, wie die Zeitung „Los Angeles Times“ am Montag (Ortszeit) berichtete.

Ingenieure des Jet Propulsion Laboratory nahe Los Angeles hatten eine Bohrerspitze am Arm der Curiosity befestigt, für den Fall, dass der Roboter diese nach der Landung nicht automatisch einsetzen könne. Nun wird befürchtet, dass die einst sterile Bohrerspitze Keimen ausgesetzt gewesen und damit kontaminiert sein könnte.

Zwar sei es sehr unwahrscheinlich, dass Keime die Reise zum Mars und die Landung dort überleben könnten, hieß es. Eine Verunreinigung sei dennoch möglich, falls der Forschungsroboter Wasser auf dem Planeten entdecke. In feuchten Umgebungen haben Keime gute Überlebenschancen. Curiosity könne aber auch mit Hilfe eines Lasers oder eines Spektrometers Wasser aus der Ferne analysieren.

Ein NASA-Mitarbeiter verteidigte das Vorgehen. Es sei eher unwahrscheinlich, Wasser oder Eis nahe der Oberfläche im Gale-Krater, in dem Curiosity gelandet war, zu finden, sagte David Lavery vom NASA-Hauptquartier dem Blatt. „Wir haben das gegen das Risiko abgewägt, vor dem Start keine Bohrerspitze einzusetzen und damit überhaupt keine Löcher auf dem Mars bohren zu können.“

Andere NASA-Mitarbeiter sprachen dem Bericht zufolge ebenfalls von einem kalkulierten Risiko. Eine Expertin der Weltraumbehörde kritisierte aber, dass sie nicht rechtzeitig davon erfahren habe. „Sie hätten das nicht tun sollen, ohne mich zu informieren“, so Catharine Conley, die für den Schutz von Planeten zuständig ist.

Die Regeln der NASA schreiben vor, dass alle Instrumente, die mit der Oberfläche des Mars in Berührung kommen, vorher sterilisiert werden müssen. Damit soll eine Verunreinigung des Planeten mit Mikroben vermieden werden.

Curiosity war am 6. August gelandet. Er soll über einen Zeitraum von zwei Jahren den Roten Planeten untersuchen. Im Zentrum steht die Frage, ob Voraussetzungen für Leben auf dem Mars gegeben sind. [dpa/ps]

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