DAB-Plus-Pilotprojekt in NRW mit ungewissem Ausgang

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Vergabe der letzten fünf Programmplätze für das DAB-Plus-Pilotprojekt in Nordrhein Westfalen steht offenbar für Ende Oktober an. Bei der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) sieht man die Zukunft des NRW-Multiplex trotz großer Bewerberzahl jedoch aufgrund der Erfahrungen mit DAB kritisch.

Wie das Portal „Radioszene“ am Mittwoch berichtete, soll die Lizensierung der fünf privaten Digitalradios im NRW-Multiplex für den DAB-Plus-Pilotversuch offenbar in einer Sitzung der Medienkommision der LfM Ende Oktober erfolgen. Für die fünf freien Programmplätze für Privatveranstalter hätten sich insgesamt acht Bewerber gemeldet, weshalb die Medienanstalt den Programmanbietern eine Zeitpartagierung auf den einzelnen Kanälen empfohlen hatte. Zu einem solchen Modell hätten sich bereits der Wuppertaler Veranstalter RMC-Medienconsult sowie das bayrische Mega Radio bereit erklärt.

Trotz des großen Interesses sieht man das Digitalradio-Projekt bei der LfM offenbar noch kritisch, weshalb das Pilotprojekt zeitlich zunächst bis zum Juli 2014 begrenzt bleiben soll. Nach dem Scheitern von DAB befürchtet man, dass bei den Hörern auch für DAB Plus nur wenig Interesse besteht.
 
Außerdem werde laut „Radioszene“ für den Juli 2014 auch eine Grundsatzentscheidung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) erwartet, in wie weit der ARD für DAB Plus noch Anteile der Rundfunkgebüren zugestanden werden können, sollte das Digitalradio bis dahin bei den Hörern keinen ausreichenden Zuspruch finden. Laut Hartmut Gläsmann, Chef von RMC-Medienconsult, werde die KEF ihre Entscheidung dabei hautsächlich von den Absatzzahlen der Empfangsgeräte abhängig machen.
 
Doch auch für den Fall, das das Urteil der KEF positiv ausfalle, sieht Gläsmann ein Problem. Dann nämlich könnte die ARD, die zwei Drittel der Programmplätze im NRW-Multiplex belegt, auch das restliche Drittel für sich beanspruchen, für das sich derzeit die acht Privatanbieter bewerben. Ein nahtloser Übergang in einen dauerhaften Sendebetrieb sei für die Privaten dann wohl nur schwerlich zu realisieren. [ps]

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