DDR-Drama „Barbara“ ist Favorit für Deutschen Filmpreis

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Das DDR-Drama „Barbara“ war Publikums- und Kritikerliebling der Berlinale, ging bei der Verleihung des Goldenen Bären aber leer aus. Jetzt ist Christian Petzolds Werk Favorit für den Deutschen Filmpreis.

Christian Petzolds DDR-Drama „Barbara“ ist mit acht Nominierungen der große Favorit für den Deutschen Filmpreis 2012. Der diesjährige Berlinale-Wettbewerbsbeitrag mit Nina Hoss und Ronald Zehrfeld in den Hauptrollen wurde am Freitag in Berlin nicht nur als bester Film nominiert. Zehrfeld hat Chancen auf die Lola als bester Darsteller, Petzold konkurriert in der Kategorie beste Regie. Weitere Nominierungen gab es für Drehbuch, Kamera, Schnitt, Kostümbild und Tongestaltung. Das gaben Kulturstaatsminister Bernd Neumann und die Deutsche Filmakademie bekannt.
 
Doch der Lola-Wettbewerb könnte dieses Mal ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen werden. Mit je sieben Nominierungen sind Roland Emmerichs Shakespeare-Film „Anonymus“ und Andreas Dresens Krebsdrama „Halt auf freier Strecke“ dem Favoriten „Barbara“ dicht auf den Fersen. Chancen auf die Goldene Lola für den besten Film haben außerdem die Tragikomödie „Dreiviertelmond“ mit Elmar Wepper (Regie Christian Zübert), das Endzeitdrama „Hell“ (Regie Tim Fehlbaum) und „Kriegerin“ (Regie David Wnendt) über junge Frauen in der Neonazi-Szene.
 
Anwärter auf eine Lola als beste Schauspieler sind Steffi Kühnert und Milan Peschel, die in „Halt auf freier Strecke“ eine Ehepaar spielen, das mit der Krebserkrankung des Mannes konfrontiert ist. Als bester Nebendarsteller geht für „Halt auf freier Strecke“ Otto Mellies als (Schwieger)Vater der Beiden ins Rennen.

Ronald Zehrfeld ist für seine Leistung an der Seite von Nina Hoss in „Barbara“ als bester Darsteller nominiert, Sandra Hüller für „Über uns das All“. Chancen auf eine Darsteller-Lola haben außerdem Peter Schneider für „Die Summe meiner einzelnen Teile“ und Alina Levshin für „Kriegerin“.
 
In der Kategorie beste weibliche Nebenrolle konkurrieren Dagmar Manzel und Christina Drechsler gegeneinander, die beide in „Die Unsichtbare“ spielen. Chancen hat außerdem Fritzi Haberlandt für „Fenster zum Sommer“. Als beste Nebendarsteller sind neben Otto Mellies auch Hermann Beyer für das Alzheimer-Drama „Vergiss dein Ende“ und Bernhard Schütz für „Das System – Alles verstehen heißt alles verzeihen“ nominiert. In der Sparte beste Regie konkurrieren Christian Petzold („Barbara“), Andreas Dresen („Halt auf freier Strecke“) und Hans Weingartner („Die Summer meiner einzelnen Teile“).
 
Zwei Produktionen bewerben sich um die Trophäe für den besten Kinderfilm: „Tom Sawyer“ von Hermine Huntgeburth und „Wintertochter“ von Johannes Schmid. Drei Bewerber gibt es in der Kategorie bester Dokumentarfilm: „The Big Eden“ (Regie Peter Dörfler) über den Berliner Playboy Rolf Eden, den Maler-Film „Gerhard Richter Painting“ (Regie Corinna Belz) sowie das Schauspielerinnen-Porträt „Charlotte Rampling – The Look“ (Regie Angelina Maccarone).
 
Die Filmpreisgala ist am 27. April im Berliner Friedrichstadt-Palast. Die ARD strahlt die Verleihung am selben Abend ab 21.45 Uhr aus. Die wichtigste Auszeichnung für den deutschen Film ist mit Preisgeldern in Gesamthöhe von rund drei Millionen Euro dotiert. Über die Gewinner entscheiden die 1300 Mitglieder der Deutschen Filmakademie.
 
Ein Preisträger steht bereits fest: Der deutsche Hollywood-Kameramann Michael Ballhaus (76) erhält eine Lola sein Lebenswerk. Der gebürtige Berliner drehte unter anderem Filme wie „Die Farbe des Geldes“, „Goodfellas“, „Die fabelhaften Baker Boys“ und „Departed – Unter Feinden“. Im vergangenen Jahr holte das Roadmovie „Vincent will Meer“ von Ralf Huettner die Goldene Lola. [Elke Vogel/su]

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