[DF 03/12] Alles eine Frage des Formates

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Schon kurz nach Erfindung des Fernsehens war die Formatfrage eigentlich geklärt. Seit mehr als einem halben Jahrhundert flimmern weltweit die meisten TV-Geräte im Seitenverhältnis 4:3. Erst mit der Einführung der Flachbildfernseher und entsprechender Technologien kommt diese Welt mit dem 16:9-Breitbild mächtig ins Wanken.

Die Formel für das Seitenverhältnis beim Fernsehen ist auf den ersten Blick ganz einfach. Spricht man von 4:3 oder 16:9, so ist immer das prozentuale Verhältnis von Breite zu Höhe gemeint. Einfacher ausgedrückt: Ein TV-Gerät mit 60 Zentimetern (cm) Bildschirmdiagonale hat eine Bildröhre mit den Maßen 48 cm (Breite) und 36 cm (Höhe). Dasselbe Gerät im Format 16:9 wartet jedoch mit ganz anderen Maßen auf, nämlich 52,32 cm (Breite) und 29,4 cm (Höhe).
 
Wie bereits erwähnt wurde über einen sehr langen Zeitraum technisch bedingt das Fernsehformat 4:3 eingesetzt. Kein Wunder also, dass die Produktionen der TV-Sender bis in die jüngste Vergangenheit in diesem Format hergestellt wurden und sämtliches Studioequipment darauf ausgelegt war. In den Anfangszeiten des Fernsehens war dies vollkommen unproblematisch: Die Sehgewohnheiten der Zuschauer passten sich schnell an und Fernsehen war eben so. Auch im Vergleich zur klassischen Malerei und Fotografie passte sich 4:3 als übliches Bildformat ein. Bisher warf dieses gängige Format also keine Probleme auf und über die lange Zeit des Fernsehens setzte eine Art Gewöhnungseffekt ein.
 
Alle Sendungen im Studio und Video-TV-Produktionen wurden lange Jahre in diesem Format produziert. Mehr noch: Selbst auf Film gebannte Inhalte gab es extra für das Fernsehen in 4:3. Im Kino jedoch blieb das Breitbild die erste Wahl und es war nur eine Frage der Zeit, bis sich aus diesem Umstand die ersten Konflikte ergeben sollten.

Als nämlich die ersten Kinofilme auch im TV Einzug hielten, gab es ein Problem: Im Gegensatz zum Fernsehen herrschen im Kino verschiedene Formate vor, die abhängig von gestalterischen Gesichtspunkten eingesetzt werden. Deshalb muss auch die Leinwand im Vorführraum je nach Format angepasst werden.
 
Dieses Problem ist allerdings relativ einfach zu lösen. Im Unterschied zu den TV-Formaten ändert sich beim Kinoformat lediglich die Breite der Leinwand, während die Höhe immer gleich bleibt. Jeder, der einmal im Kino war, kann dies sehr gut nachvollziehen: Am Anfang öffnet sich der Vorhang nicht komplett, denn die Werbung ist in der Regel in 16:9 produziert. Wenn der Gong zum Hauptfilm ertönt, gibt der Vorhang dann die komplette Leinwand frei, falls der Film im gängigen Cinemascope-Verfahren 21:9 (2,35:1) aufgenommen wurde.
 
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[red]

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4 Kommentare im Forum

  1. AW: [DF 03/12] Alles eine Frage des Formates Das steht nirgends. Lediglich, dass sich erst im Zeitalter der Flat-TVs das 16:9-Format endgültig durchgesetzt hat. Bei Röhrenfernsehern war 4:3 der dominante Standard.
  2. AW: [DF 03/12] Alles eine Frage des Formates Wo ist das problem stellt sich doch alles automatisch ein und es ist doch egal ob man je nach Format oben/unten oder an den Seiten Streifen hat, darmals hatte ich einen Loewe 70 cm 4:3 Röhrenfernseher heute habe ich einen Samsung 80 cm 16:9 LCD Fernseher. frankkl
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