DFL-Geschäftsführer Seifert relativiert TV-Rechte-Vergabe

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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6,9 Milliarden Euro brachte der englischen Premier League ihr Mega-Deal ein. Nun steht die Vergabe der Bundesliga-TV-Rechte bevor. Der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), Christian Seifert, versucht sich aktuell mit der Relativierung der anstehenden Rechte-Vergabe.

Ab der Spielzeit 2017/2018 könnten die Spiele der Bundesliga nach den derzeitigen Plänen des Bundeskartellamtes live und exklusiv bei verschiedenen Anbietern zu sehen sein, womöglich bei mehreren Pay-TV-Anbietern. In diesem Fall müssten sich die Fußball-Fans für das, was sie derzeit mit einem Sky-Abo geboten bekommen, mehrere Abos abschließen. Das Mehr an Wettbewerb, das durch die „No Single Buyer Rule“ entstehen könnte, könnte die Zuschauer teuer zu stehen kommen. Denn auch wenn sich die Deutsche Fußball-Liga die Summe, die die englische Premiere League mit der Vergabe der TV-Rechte erzielte, gerne zum Vorbild nimmt, lässt sich das britische System nicht einfach auf den deutschen Markt übertragen. Dessen ist sich auch DFL-Geschäftsführer Christian Seifert im Klaren.

Bei der Präsentation der jüngsten DFL-Zahlen versuchte Seifert die Erwartungen, die an die anstehende Vergabe der Bundesliga-TV-Rechte gestellt werden, zu relativieren. „Alle drei Jahre zu diskutieren, dass Sky jetzt für die Rechte ein bisschen mehr bezahlen muss, ist zwar bequem, wird aber nicht ausreichen“, so der DFL-Geschäftsführer, „die nächste Rechtevergabe ist wichtig, sie ist aber auch nur ein weiterer Schritt in die Zukunft.“

Von einer Steigerung der Summe, die die TV-Rechte für die Spielzeiten ab 2017/2018 der DFL einbringen werden, ist Seifert zumindest überzeugt. Er rechnet allerdings vor allem mit Zuwächsen im Exportgeschäft, dort glaubt er die derzeitigen 160 Millionen auf 300 Millionen Euro steigern zu können. Insgesamt – so hofft der DFL-Geschäftsführer – sollten für die TV-Verwertung der Bundesliga 1,2 bis 1,3 Milliarden Euro über den Tisch gehen.

Vor knapp einem Jahr konnte die englische Premier League einen Rekord-Deal für die Bildrechte machen. Für die Spielzeiten von 2016/2017 bis 2018/2019 zahlten die Pay-TV-Unternehmen British Telecommunications (BT) und Sky zusammen 5,136 Milliarden Pfund (rund 6,9 Milliarden Euro). Eine Summe, die Begehrlichkeiten bei den deutschen Fußballklubs weckte. Ein neues Konzept zur Vergabe der TV-Rechte soll nun dem deutschen Fußball mehr Geld einbringen. Derzeit scheint eine „No Single Buyer Rule“ wahrscheinlich, bei der die Rechte für die Liveberichterstattung an mehr als einen Anbieter gehen sollen. [kw]

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1 Kommentare im Forum

  1. Also will er ungefähr 1 Milliarde Euro. Sky müsste dann 800 Millionen Euro zahlen, ZDF und Sport1 den Rest. Die ARD-Sportschau wäre dann weg. An eine Aufteilung der Livespiele an zwei Pay TV-Anbieter glaube ich nicht. Die Bundesliga ist nicht wirklich ein Zugpferd für einen Pay TV-Sender. Es wäre nur ein Verlustgeschäft, da hat nicht wirklich jemand außer Sky Interesse dran.
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