DI der Woche: Sieger und Verlierer des Pay-TV-Wachstums

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Pay-TV befindet sich in Deutschland im Aufwind. Die Umsätze aus Abo-Gebühren steigen ebenso wie die Zahl der Anbieter und Kanäle. Doch bei genauerer Betrachtung wird deutlich, dass nicht jeder von diesem Trend profitieren kann.

Nahmen die Pay-TV-Anbieter 2008 noch 800 Millionen Euro aus Abo-Gebühren ein, stieg die Zahl nach Angaben der Landesmedienanstalten bis 2010 auf über eine Milliarden Euro. Für das letzte Jahr rechnen die Medienanstalten mit einem Umsatz von 1,4 Milliarden Euro. Das Beratungsunternehmen Solon geht davon aus, dass sich die Penetration der Haushalte mit Pay-TV von 11 auf 15 Prozent erhöht hat. In zwei Jahren soll jeder fünfte deutsche Haushalt ein Bezahlfernsehangebot nutzen.

Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland aber immer noch hinterher. Das gilt sowohl für die Penetration als auch für den ARPU, den Umsatz pro Kunden. Der liegt hierzulande im Schnitt bei 15,50 Euro. In Großbritannien beträgt der ARPU 35,30 Euro, in Spanien 29,90 Euro. Zum Vergleich: Der ARPU bei Sky liegt mit 30,46 Euro etwas über dem Durchschnittswert in Spanien.

Angesichts des Sky- und des Durchnschnitts-ARPU wird deutlich, dass andere Pay-TV-Anbieter längst nicht so viel pro Kunde umsetzen wie die Unterföhringer. Kabel Deutschland verzeichnete beispielsweise von September 2010 bis September 2011 ein Zuwachs bei Pay-TV-Kunden von fast 25 Prozent, Kabel BW wuchs in diesem Segment sogar um 36 Prozent, doch spiegeln sich diese Trends nicht in den Umsätzen wider. Die Baden-Württemberger steigerten ihren Umsatz lediglich um 2,9 Prozent, Branchenprimus Kabel Deutschland legte im besagten Zeitraum sogar nur um 1,1 Prozent zu.

Während damit gerechnet wird, dass das Wachstum im Pay-TV auch in den kommenden Jahren anhält, wird der Wettbewerb härter werden. Die Zahl der Anbieter stieg laut Landesmedienanstalten von neun im Jahr 2000 auf 46 im Jahr 2010. Über Over-The-Top-Angebote (OTT) werden weitere, neue Marktteilnehmer um die Gunst des Kunden buhlen. Entscheidend wird sein, wer über sämtliche Vertriebswege dem Kunden die besten Inhalte leicht zugänglich anbieten kann.

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