DIGITAL INSIDER vor 5 Jahren: Philips gibt Receiversparte ab

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Damals war es im DIGITAL INSIDER keine große Meldung, aber im Licht der heutigen Situation erscheint die Veräußerung der Set-Top-Boxensparte von Philips wie der Anfang eines Ausverkaufs.

Viel Freude hatten die Niederländer an ihren Set-Top-Boxen seinerzeit ohnehin nicht mehr. Die Sparte war defizitär. 2005 wurde ein Verlust von 16,4 Millionen Euro erwirtschaftet. Der stieg im darauffolgenden Jahr sogar auf 39,3 Millionen Euro an.

Dabei war das Receivergeschäft noch nicht einmal die erste Sparte, diePhilips verkaufte. Zuvor trennten sich die Niederländer von Cryptoworks,einem Verschlüsselungssystem (Conditional Access System, kurz CASgenannt), das in Deutschland nie richtig Fuß fassen konnte. Käufer warder CAS-Experte Irdeto. Auch die Boxensparte blieb in der Branche, wenngleich der Käufer Pace Micro im Gegensatz zu Irdeto kein direkter Konkurrent für Philips war. Pace kaufte die Boxensparte zusammen mit der Verbindungstechnologie CS Business, die Philips ebenfalls nicht mehr haben wollten. DieNiederländer erhielten dafür knapp 70 Millionen Pace-Aktien oder umgerechnet 22,5 Prozent vom englischen Boxenkonzern. Für weitere fünf Millionen Euro durfte Pace den Namen Philips drei Jahre lang als Brand auf den Produkten nutzen.

Die Parallelen zu den jüngsten Verkäufen der Niederländer sind offensichtlich. Als Philips die TV-Sparte inklusive Namensrechte an TP Vision verkaufte, behielt man noch 30 Prozent bei sich. Auch Funai darf für fünfeinhalb Jahre das Brand der Niederländer nutzen. Die Japaner kauften für 150 Millionen Euro die Sparte „Consumer Lifestyle Entertainment“, die unter anderem Hi-Fi-Anlagen und DVD-Player von Philips beinhaltet. Nach und nach wird die Marke jedoch aus der Unterhaltungselektronik verschwinden. Set-Top-Boxen mt Philips-Logo gibt es jedenfalls nicht mehr.

In der Rubrik DIGITAL INSIDERvor 5Jahrenblickt dieRedaktiondes Branchendienstes einmal imMonat aufThemenzurück, dieseinerzeitdie Branche bewegt haben.WährendmancheEntwicklungen bisheute nichtsvon Ihrer Relevanzeingebüßthaben,entlarvt unsereRückschau auchTotgeburten undverfehlteErwartungen.Den DIGITALINSIDER können Sieunter diesem Link abonnieren.DIGITAL INSIDER vor 5 Jahren
[mh]

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3 Kommentare im Forum

  1. AW: DIGITAL INSIDER vor 5 Jahren: Philips gibt Receiversparte ab Die Unterhaltungselektronik ist weg, Glühbirnen weg und jetzt wrd gemunkelt daß auch die Medizintechnik (CT, MRT usw.) an SAMSUNG verscherbelt wird. Von Philips bleibt dann bald genauso viel übrig wie von ThyssenKrupp - NIX. Alles dank der Nieten in Nadelstreifen
  2. AW: DIGITAL INSIDER vor 5 Jahren: Philips gibt Receiversparte ab solange die Living Colours weiter produziert werden
  3. AW: DIGITAL INSIDER vor 5 Jahren: Philips gibt Receiversparte ab In Anlehnung an einen sehr bekannten Buchtitel : "PHILIPS schafft sich selber ab" Bei der Braunware in den letzten Jahren ist das absolut kein Verlust !
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